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Wien: 1,3 Milliarden für unterirdische Infrastruktur

Wien investiert ordentlich Geld in die Infrastruktur.
Wien investiert ordentlich Geld in die Infrastruktur. ©APA/Herbert Neubauer
Die Stadt Wien geht eine Infrastrukturoffensive für die kommenden Jahre an. Ein großer Teil soll in Verbesserungen im unterirdischen Bereich fließen.

Die – nun auch für die Stadtwerke zuständige – Wiener Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) hat am Montag eine groß angelegte und in erster Linie unterirdische Infrastrukturoffensive präsentiert. Bis 2020 werden rund 1,3 Milliarden Euro in die Bereiche Trinkwasser, Abwasserentsorgung und Energieversorgung investiert. Geplant ist sowohl die Erschließung neuer Stadtteile sowie der Austausch veralteter Technik.

“Uns erwarten große Herausforderungen nicht nur finanzieller Natur”, brachte die Ressortchefin das Vorhaben auf den Punkt. 50 Millionen Euro werden etwa für den Bereich Wasserversorgung flüssig gemacht. Jährlich sollen etwa 30 Kilometer des insgesamt 3.000 Kilometer umfassenden Rohrnetzes erneuert oder repariert werden. Unmittelbar bemerken sollen das die Wiener eher nicht: Dank des sogenannten noDig-Verfahrens wird auf Aufgrabungen meist verzichtet. Neue Rohre werden stattdessen in die alten eingezogen.

2016 wird diesbezüglich etwa ein weiterer Bereich des Gürtels in Angriff genommen. Am Schafberg entsteht zudem ein neues mit Trinkwasser betriebenes Kraftwerk. Es kann künftig 130 Haushalte mit Energie versorgen.

Kampf gegen Überschwemmungen

Wien-Kanal wiederum errichtet 20 Kilometer neue Abfluss-Infrastruktur. Im Fokus stehen dabei etwa die Stadterweiterungsgebiete Hauptbahnhof und Aspern. Heute sind übrigens bereits 99,7 Prozent der Haushalte an das öffentliche Netz angeschlossen. Angekündigt wurde heute ein Ausbau in den nächsten fünf Jahren um zwei Zehntel Prozentpunkte. Insgesamt sollen bis 2020 rund 80 Millionen Euro in den Kanal gesteckt werden.

Zu den aktuellen Herausforderungen gehören für die städtischen Abwasser-Manager die immer häufigeren Starkregenereignisse, wie heute betont wurde. Um die Gefahr durch Überflutungen zu minimieren, wird etwa in Simmering – dem tiefsten Punkt Wiens – ein 30 Millionen Euro teures Speicherbecken errichtet.

Weitere Investitionen

Der Löwenanteil der kommunalen Leitungsoffensive kommt von den “Wiener Netzen”, dem laut eigenen Angaben größten heimischen Netzbetreiber. Bis 2020 sollen mehr als eine Milliarde Euro in das Strom-, Gas-, Fernwärme- und Glasfasernetz investiert werden. Konkret wird etwa parallel zur U4-Sanierung die Infrastruktur in diesem Bereich erneuert. Ein Forschungsprojekt soll zudem die optimale Einbindung erneuerbarer Energie untersuchen.

Vereinbart wurde jedenfalls ein koordiniertes Vorgehen: Das Ziel, so wurde betont, lautet gemeinsames Baustellenmanagement. Es solle nach Möglichkeit gemeinsam aufgegraben werden, um die Unannehmlichkeiten für die Anrainer so gering wie möglich zu halten.

(APA, Red.)

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