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Wieder zahlreiche Verletzungen durch Raketen und Kracher

Die Rettung musste mehrmals ausrücken
Die Rettung musste mehrmals ausrücken
Alle Jahre wieder - auch beim jüngsten Jahreswechsel sind zahlreiche Silvester-Feierer in Österreich durch Feuerwerkskörper zum Teil schwer verletzt worden.


Im oberösterreichischen Aigen-Schlägl (Bezirk Rohrbach) steckte am Donnerstagabend ein 31-jähriger Mann eine Rakete in ein Abschussrohr und zündete sie. Die Rakete explodierte aber bereits nach wenigen Augenblicken, ohne in die Höhe zu steigen. Der Mann erlitt dadurch Verletzungen an der rechten Hand und wurde noch in der Nacht im Krankenhaus Rohrbach operiert.

Auch in Saalbach-Hinterglemm im Salzburger Pinzgau zündete ein 21-jähriger Urlauber kurz nach Mitternacht einen Feuerwerkskörper. Bevor er den Kracher wegwerfen konnte, explodierte dieser in seiner rechten Hand. Durch die Wucht der Explosion erlitt der junge Mann schwere Verletzungen an der Hand. Er wurde in das Krankenhaus Zell am See gebracht.

In Niederösterreich absolvierten die Rettungsdienste zu Silvester 271 Notfalleinsätze, resümierte LHStv. Wolfgang Sobotka (ÖVP). Ein Jahr zuvor waren es 267 gewesen. Die Einsätze wegen Verletzungen durch Böller, Raketen und Kracher stiegen gegenüber dem Vorjahr von acht auf 15. Diese passierten naturgemäß fast alle in den ersten Minuten nach Mitternacht.

Nach Angaben von “144 Notruf NÖ” wurden dabei insgesamt 16 Personen verletzt – gleich zwei bei einem Unfall mit einer Rakete im Bezirk St. Pölten, die Arbeitersamariterbund Traismauer versorgt und ins Spital transportiert wurden. Bereits eine halbe Stunde vor Mitternacht hatte ein 23-Jähriger im Bezirk Mistelbach durch einen Kracher eine schwere Verletzung erlitten. Er musste von vom Notarztteam des Roten Kreuzes Mistelbach versorgt werden. Sonst habe es sich hauptsächlich um kleinere Blessuren gehandelt.

Laut der Aussendung wurden in der ersten Stunde des neuen Jahres insgesamt 52 Notfallrettungseinsätze alarmiert (2014: 34). Die meisten der 93 Einsätze, zu denen in der gesamten Nacht sogar ein Notarzt ausrücken musste, waren bedingt durch bewusstlose Patienten nach übermäßigem Alkoholgenuss, Stürze mit Kopfverletzungen, Brände sowie akute Erkrankungen durch Herz- und Lungenprobleme. Im Vergleich zum vorjährigen Jahreswechsel wurden in Niederösterreich um ein Drittel mehr Notarztalarmierungen verzeichnet. Die Zahl der Dispositionen insgesamt lag im Zeitraum von 19.00 Uhr des Silvesterabends bis 5.00 Uhr zu Neujahr bei 371 – um 33 weniger als 2014/2015.

Eine Telefonzelle im steirischen Kalsdorf (Bezirk Graz-Umgebung) wurde am Silvestertag mit einem pyrotechnischen Gegenstand, vermutlich einem Böller, gesprengt und zerstört. “Aufgrund der Sprengkraft gehen wir davon aus, dass es kein Böller war, der in Österreich frei erhältlich ist”, sagte ein Polizist am Freitag zur APA. Unweit der Telefonzelle wurde auch eine Bushaltestelle gesprengt.

Hier war der Sprengkörper in einem Müllkübel explodiert, Rückwand und Dach der Bushaltestelle erlitten schweren Schaden, das Betonfundament einen Riss. Die Ermittler gehen davon aus, dass beides mal der bzw. die selben Täter verantwortlich sind. Verpackungsreste, die Rückschlüsse auf den Hersteller zulassen würden, wurden keine gefunden. “Entweder wurde die Papierschicht heruntergenommen oder es waren selbst gemachte Böller.” Denkbar wäre laut Polizei auch, dass bei der Detonation das gesamte bedruckte Papier zerstört wurde.

In Tirol verlief die Silvesternacht einigermaßen ruhig. Die Leitstelle meldete insgesamt 439 Rettungs- und Feuerwehreinsätze. Damit waren es geringfügig mehr als im vergangenen Jahr (406 Alarmierungen). Das Gros der Disponierungen waren mit 347 die Rettungsdiensteinsätze, gefolgt von 74 Feuerwehr- und sechs Bergrettungseinsätzen. Größere Brände waren allerdings nicht dabei.

Beim Innsbrucker Bergsilvester wurden rund 25.000 Besucher verzeichnet. Laut Polizei verlief die Veranstaltung “sehr ruhig” und ohne besondere Vorkommnisse. Das Rote Kreuz war mit zwei Notärzten und 30 Sanitätern im Einsatz. “Bis zum Ende der Ambulanz konnten wir insgesamt 23 Mal helfend eingreifen”, sagte die leitende Notärztin. Dabei habe es sich aber vorwiegend um kleinere Blessuren oder um Kollapse gehandelt, die an Ort und Stelle behandelt werden konnten. Zehn Patienten mussten allerdings vorsorglich zur weiteren Abklärung in die Innsbrucker Klinik gebracht werden.

In der Kärntner Bezirksstadt Spittal sind sich in der Silvesternacht zwei alkoholisierte junge Männer in die Haare geraten. Vor einem Lokal eskalierte die Situation, der 22-Jährige zückte sein Taschenmesser und stach dem 19-jährigen Kontrahenten die 6,5 Zentimeter lange Klinge in den Bauch. Der Verletzte wurde laut Polizei noch in der Nacht operiert, der 22-Jährige wurde festgenommen.

Die Stichverletzung dürfte nicht schwerwiegend gewesen seien. Worüber die beiden Männer in Streit geraten waren, war zunächst noch Gegenstand von Ermittlungen. Auch in Klagenfurt gab es in der Nacht auf Freitag eine handfeste Rauferei. In einem Innenstadtlokal trat ein 25-Jähriger seinem Kontrahenten (45) noch mehrmals ins Gesicht, nachdem dieser bereits zu Boden gegangen war. Der Verletzte wurde von der Rettung ins Klinikum Klagenfurt gefahren.

Abgesehen von den Raufereien musste die Polizei in der Silvesternacht in Kärnten wegen mehrerer Unfälle während der Feierlichkeiten ausrücken. In St. Georgen am Längsee (Bezirk St. Veit) übersah ein 18-Jähriger bei einer Party auf einem Bauernhof einen Abgrund und stürzte drei Meter tief auf einen Betonboden. Mit schweren Kopfverletzungen wurde er ins Krankenhaus eingeliefert.

Ein 29-jähriger Spittaler wurde verletzt, als ein Böller in seiner Hand explodierte. Auf einem Acker im Bezirk Klagenfurt-Land erwischte es einen 40-Jährigen im Gesicht. Die Polizei vermutet, dass es aufgrund unsachgemäßen Umgangs es zu einem vorzeitigen Abbrennen einer Feuerwerksbatterie gekommen war. Der Verletzte wurde ins Klinikum Klagenfurt eingeliefert.

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