Ein Kilo fast reines Kokain hat ein Wiener von Lagos nach Österreich geschmuggelt. In der Heimat wartete allerdings bereits die Polizei auf den 32-Jährigen, der selbst abhängig ist und in den vergangenen vier Jahren 50.000 Euro für Drogen ausgegeben hat. Im Zuge der Amtshandlung, in die Beamte aus drei Bundesländern involviert waren, wurde auch der Auftraggeber festgenommen, berichtete Major Wolfgang Preiszler vom Landespolizeikommando Wien am Montag bei einer Pressekonferenz.
Anonymer Hinweis überführte Verbrecher
Die Fahnder von der Gruppe Kaiser hatten einen anonymen Hinweis erhalten, der auf die Spur des Verdächtigen führte. Dieser war tatsächlich nach Lagos geflogen, wie die Beamten in Schwechat ermittelten. Bezüglich der Heimreise verlor sich die Spur des Mannes in Paris. Mit Unterstützung der Behörde in Oberösterreich wurden Zugverbindungen nach Wien überwacht.
Sonntag früh wurde der Schmuggler im Orient Express bei Linz festgenommen. Das Kokain war in der Rückwand eines Trolleys versteckt. Wenige Stunden später klickten die Handschellen für den Auftraggeber, einen 36-jährigen Nigerianer. Dieser wollte die Ware in der Wohnung des Wieners abholen. Als Lohn hätte der 32-Jährige 1.000 Euro und vier Gramm der Droge erhalten.
2005 wurden in der Bundeshauptstadt vorerst 2.473 Dealer aus dem Verkehr gezogen (1.699 davon sind Ausländer, 1.340 davon Asylsuchende). Laut Landespolizeikommandant Roland Horngacher wurden heuer 22,4 Kilo Heroin, 19,6 Kilo Kokain, 254 Kilo Cannabis und 1,680.500 Euro an Drogengeldern beschlagnahmt.
