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Kriegsgefahr im Nahen Osten steigt

Der Nahe Osten steuert auf einen neuen Krieg zu. Nach weiteren palästinensischen Raketenangriffen auf Tel Aviv schlug am Freitag erstmals eine Gaza-Rakete bei Jerusalem ein. Mittlerweile laufen in Israel offenbar die Vorbereitungen für eine Bodenoffensive in Gaza. Die Regierung hat am Freitagabend der Mobilisierung von bis zu 75.000 Reservisten zugestimmt.
Weiter Angriffe auf Gazastreifen


Offenbar in Vorbereitung auf eine Bodenoffensive hat Israel alle großen Verkehrsadern um den Gazastreifen abgesperrt. Die Straßen befänden sich jetzt in einem “geschlossenen Militärgebiet” und seien für den Zivilverkehr gesperrt, sagte ein Armeesprecher. Entlang dem Gazastreifen sollen bedeutende Truppenkontingente und schweres Militärmaterial zusammengezogen werden.

Für eine weitere Verschärfung der Lage sorgen palästinensische Berichte, wonach Israel einen weiteren Kommandanten der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen getötet hat. Der Militärchef für den mittleren Abschnitt des Gazastreifens, Ahmed Abu Jalal, sei zusammen mit zwei seiner Brüder und einem Nachbarn in dem Flüchtlingslager Al-Mughazi von einer Rakete getötet worden, teilte der medizinische Notdienst in dem Gebiet am Mittelmeer mit.

Erstmals seit dem Beginn der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen am Mittwoch war am Freitag in unbewohntem Gebiet der Siedlung Gush Ezion im Westjordanland im Großraum von Jerusalem eine Rakete eingeschlagen. Vor der Küste Tel Avivs ging in nur 200 Metern Entfernung eine Rakete im Meer nieder. In beiden Städten wurde Luftalarm ausgelöst, verletzt wurde niemand. Am Donnerstag waren im Großraum von Tel Aviv erstmals seit zwei Jahrzehnten Raketen eingeschlagen.

Seit Mittwoch ist Israel rund 500 Luftangriffe geflogebn. Im selben Zeitraum feuerte die Hamas demnach knapp 300 Raketen auf israelisches Gebiet ab. Drei Israelis starben. Nach palästinensischen Angaben wurden mehr als 20 Palästinenser getötet und mehr als 230 weitere verletzt.

Ein Sprecher des UN-Generalsekretärs kündigte am Freitag an, Ban ki-Moon werde “in Kürze” in den Gazastreifen reisen. Auch Palästinenserpräsident Abbas bestätigte den Plan. Ägyptens Präsident Mursi verurteilte Israels Vorgehen als “unverhüllten Angriff auf die Menschlichkeit” und sicherte den Palästinensern die Solidarität seines Landes zu.

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