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Wie funktioniert die Baustelle Brünner Straße?

An der Brünner Straße zwischen Trillergasse und Gerasdorfer Straße wird seit 8. Juli die Fahrbahn im Bereich der Kreuzungen und Stauräume saniert.

Vor allem die bei Regenfällen gefährlichen Spurrillen und Verdrückungen machten diese Arbeiten notwendig. Spurrillen und Verdrückungen entstehen im Sommer, wenn Schwerfahrzeuge (LKW und Autobusse) auf dem durch die Sonneneinstrahlung und die Hitze der Motoren weicheren Asphalt fahren bzw. vor Kreuzungen bei Rot auf die nächste Grünphase warten.

Um Spurrillen und Verdrückungen künftig zu vermeiden, wird die Fahrbahn der Brünner Straße in den besonders belasteten Stauräumen vor den Ampeln in Beton hergestellt. Dies ist zwar in der Herstellung ein wenig aufwändiger als die Herstellung einer Asphaltdecke, dafür hält die Fahrbahn dann auch wesentlich länger. Es sind damit für einen längeren Zeitraum keine Sanierungen notwendig. Dies ist in Hauptstraßen mit einem starken Verkehrsaufkommen wie in der Brünner Straße von großem Vorteil. Immerhin passieren täglich rund 25.000 Kraftfahrzeuge die Brünner Straße. Da wird es bei Straßenbauarbeiten zu den Verkehrsspitzenzeiten natürlich eng.

Stadtrat Schicker ist es deshalb besonders wichtig, dass die Bauzeiten kurz und so die Beeinträchtigungen für die Betroffenen möglichst gering gehalten werden. “Ich lege viel Wert auf eine sorgfältige Bauvorbereitung, Koordination und auf eine optimale Abwicklung” betont Schicker während der Besichtigung.

“Um dies zu erreichen, wird jedes Straßenbauvorhaben eng mit den Fachdienststellen der Stadt Wien abgestimmt. Auch die Verkehrspolizei und Interessensvertretungen sind eingebunden”, erläutert Dr. Lux, Leiter des Bereichs Bau- und Erhaltungsmanagement in der MA 28. Sperren, Umleitungen oder andere Verkehrsmaßnahmen werden auch mit VerkehrsexpertInnen, u.a. der Verkehrsklubs, diskutiert. “Darüber hinaus sind die Bauzeitpläne sehr straff organisiert. So können die Beeinträchtigungen minimiert werden”, ergänzt Lux.

Moderne Technologie für Sicherheit und optimalen Fahrkomfort
Eine Fahrbahn setzt sich aus unterschiedlichen Schichten zusammen: einer unteren und oberen Tragschicht sowie einer Deckschicht. Wie diese Schichten im Detail aussehen, hängt unter anderem von der künftigen Belastung und vom Material der Fahrbahnoberfläche ab. Zur Anwendung kommen in Wien Asphaltbeton- und Betondecken.

In der Brünner Straße musste zu einem großen Teil die komplette Fahrbahnkonstruktion erneuert werden, was eine Abfolge von mehreren Arbeitsschritten erforderlich macht. Bevor ein neuer Fahrbahnbelag hergestellt werden kann, muss die alte Konstruktion entfernt werden. Recycling wird im Straßenbau groß geschrieben. Das Aufbruchmaterial wird deshalb nicht auf einer Mülldeponie abgelagert, sondern wieder verwertet. Altlasten werden fachgerecht behandelt bzw. entsorgt.

Auch für eine ordentliche Straßenentwässerung ist zu sorgen.
Ist der Untergrund vorbereitet, so erfolgt die Herstellung der Fahrbahndeckschicht. Wählt man Beton, so ist die Fahrbahn in Felder einzuteilen, deren Abmessungen von den örtlichen Gegebenheiten abhängen. Auch Gesichtspunkte, die bereits künftige Erneuerungsmaßnahmen betreffen, fließen in die Überlegungen zur Größe der Betonfelder ein.

Nach Herstellung der Verschalung werden die einzelnen Betonfelder hintereinander hergestellt. Neue Betonfelder können nicht gleich für den Verkehr frei gegeben werden. Sie müssen erst die notwendige Festigkeit erreichen. Um den Aushärtungsprozess zu beschleunigen, werden dem Beton chemische Zusätze beigemengt. Auf Hauptverkehrsstraßen wird standardmäßig 24-Stunden-Beton eingesetzt. Bei der Erneuerung kleiner Flächen, insbesondere dann, wenn dadurch die Verkehrsfreigabe an neuralgischen Stellen einer Straße beschleunigt werden kann, wird zunehmend 12-Stunden-Beton verwendet.

Rascher Baufortschritt
Die Bauarbeiten auf der Brünner Straße schreiten zügig voran. Am 28. Juli 2008 konnte – 11 Tage früher als geplant – der erste Baustellenabschnitt im Bereich der Trillergasse wieder für den Verkehr frei gegeben werden. “Wenn das Wetter weiterhin mitspielt, so können wir vielleicht die Hauptarbeiten auch in den anderen Bauabschnitten bereits zwei Wochen vor Schulbeginn fertig stellen”, so Lux optimistisch. Für geringfügigere Restarbeiten, wie das Verfüllen der Fugen zwischen den einzelnen Betonfeldern, gibt es danach nur mehr für wenige Stunden außerhalb der Verkehrsspitzen kurzfristige Behinderungen.

Schwierigste Bedingungen für Straßenbauarbeiter
Die Arbeitsbedingungen für die Bauarbeiter an der Brünner Straße sind schwierig, denn sie leiden nicht nur unter den hohen Temperaturen im Sommer. Bei Arbeiten am mittleren Fahrstreifen brausen links und rechts Autos, LKW und Busse vorbei. Hinzu kommen Staub und Lärm. Schicker appelliert deshalb an die AutofahrerInnen: “Bitte fahren Sie im Baustellenbereich vorsichtig. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der Menschen, die vor Ort tätig sind und dafür sorgen, dass wir künftig noch besser vorankommen”.

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