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Wie finanzieren sich die Kandidaten? Großspender und Parteigelder offengelegt

Die Kandidaten legen ihre Geldquellen offen.
Die Kandidaten legen ihre Geldquellen offen. ©APA
Es wird spannend: Am Sonntag müssen die Präsidentschaftskandidaten offenlegen, wie viel Geld sie bisher von Parteien und Großspendern erhalten haben. Hier ein kleiner Überblick
Griss legt Spendengelder offen

Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen haben jeweils um die zwei Mio. Euro von FPÖ bzw. Grünen gemeldet, bei den Privatspenden führt Irmgard Griss.

Die Offenlegungen von Rudolf Hundstorfer (SPÖ) und Andreas Khol (ÖVP) sind noch ausständig.

Woher kommen die Spendengelder?

Neben der gesetzlichen Offenlegungspflicht (Parteimittel und Spenden über 50.000 Euro) gilt für Griss, Hundstorfer, Khol und Alexander Van der Bellen auch ihr “Fairnessabkommen”. Dieses sieht die Veröffentlichung von Spenden über 3.500 Euro spätestens eine Woche vor der Wahl vor.

IRMGARD GRISS hat ihre Förderer schon bisher laufend offengelegt. Dass sie im Dezember Großspenden von der Grazer Anwältin Cattina Leitner (100.000 Euro) und vom steirischen Wurstfabrikanten Ferdinand Sorger Senior (50.000 Euro) erhalten hat, ist somit bekannt. Im April hat sie durchschnittlich 10.000 Euro täglich eingeworben, womit das Ziel von zumindest einer Million Euro in Reichweite scheint. Dazu kommen noch Sachspenden, deren Wert Griss bisher aber nicht beziffert.

Untenehmer, Juristen und Anwälte geben Spenden

Zwar hat Griss auch Kleinspender (über 90 Prozent geben weniger als 1.000 Euro), gut die Hälfte der Einnahmen entfällt aber auf die 33 Spenden über 3.500 Euro. Hier finden sich vor allem Untenehmer, Juristen und Anwälte. Mit je 20.000 Euro dabei sind der Gründer des Preisportals geizhals.at, Marinos Yannikos, Veronika Piech aus dem Porsche-Clan und die Unternehmerin und frühere Wiener ÖVP-Bezirksrätin Kathrin Gürtler. Gesamtsumme: 843.598,75 Euro.

ALEXANDER VAN DER BELLEN finanziert seinen Wahlkampf überwiegend aus Parteimitteln. Als bisher einziger Kandidat hat er auch die Sachspenden der Partei (etwa für Personal, Büros und Plakatständer) explizit bewertet. Demnach kommt er auf 1,16 Mio. Euro an Geld- und 1,0 Mio. Euro an Sachspenden. Zusätzlich hat Van der Bellen noch 145.938,45 Euro an Spenden eingeworben, wie bei Griss vorwiegend kleinere Beträge. Die größeren Summen stammen durchwegs von Grünen Politikern – allen voran EU-Abgeordnete Ulrike Lunacek (4.000 Euro), Salzburgs Landeschefin Astrid Rössler (3.000) und Bundessprecherin Eva Glawischnig (2.000). Ausreißer und bisher höchste Einzelspende: 20.000 Euro von Ökopionier Werner Lampert (“Ja!Natürlich”, “Zurück zum Ursprung”) und seinen Partnern. Gesamtsumme: 2,3 Mio. Euro.

NORBERT HOFER sammelt nach eigenen Angaben keine Spenden. Offengelegt hat er auf seiner Homepage daher lediglich die von der FPÖ bisher investierten knapp zwei Mio. Euro (1,907 Mio. Euro von der Bundespartei und 33.879,59 Euro von den formal noch eigenständigen Freiheitlichen in Kärnten). Anders als die Grünen hat Hofer keine Sachspenden ausgewiesen – ob die Partei z.B. die Kosten für die Mitarbeiter des Parlamentsklubs übernimmt, die für Hofers Kampagne arbeiten, war auf APA-Anfrage nicht in Erfahrung zu bringen. Laut Gesetz darf Hofer vom Parlamentsklub keine Spenden annehmen. Gesamtsumme: 1,9 Mio. Euro.

RICHARD LUGNER finanziert seinen Wahlkampf nach eigenen Angaben selbst – hat also weder Großspenden noch Parteigelder zu melden.

>> Mehr zur Hofburg-Wahl.

(APA)

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