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Werben um Wähler unter den österreichischen Aleviten bei EU-Wahl

EU-Wahl: Werben um österreichischen Aleviten
EU-Wahl: Werben um österreichischen Aleviten ©APA
Vor der EU-Wahl rücken Gruppen als potenzielle Wähler ins Blickfeld der Politiker, die ansonsten ein Schattendasein führen: Nun hat in Wien eine Diskussion über österreichischen Alevite stattgefunden.

Am Samstag, den 1. Februar befasste sich eine Podiumsdiskussion in Wien mit den Aleviten, die seit dem Vorjahr als separate Religionsgemeinschaft in Österreich anerkannt sind. Die teilnehmenden Vertreter von SPÖ, ÖVP, Grünen und NEOS betonten ihre Unterstützung für die Aleviten. Othmar Karas, ÖVP-Delegationsleiter und einer der Vizepräsidenten des Europaparlaments, bezeichnete im Renner-Institut der SPÖ die alevitische Community als “Gewinn für Österreich und Europa”, da sie “sehr leistungsbereit und ein Vorbild für andere” sei.

EU-Wahl: Werben um österreichischen Aleviten

Die Aleviten kämpfen seit Jahren um die Anerkennung als eigene Glaubensgemeinschaft in der EU als Gesamtes. Der SPÖ-Europaabgeordnete Josef Weidenholzer will sich für dieses Anliegen einsetzen und kündigte einen entsprechenden Brief an seine Parteikollegin, Kulturministerin Gabriele Heinisch-Hosek an. Weidenholzer sah bei der Diskussion in der Bürokratie den Grund, warum die EU-weite Anerkennung bisher nicht erfolgte.

“Ich unterstütze stark und leidenschaftlich das Hauptanliegen um Anerkennung”, sagte auch die niederösterreichische Landtagsabgeordnete Madeleine Petrovic, die für die Grünen bei der EU-Wahl antritt. Es sei absurd, dass sich staatliche Institutionen anmaßten, über Glaubensgemeinschaften zu urteilen. Die Aleviten hätten humanistische und positive Ziele. NEOS-Vizechefin Angelika Mlinar sagte, sie könne als Kärntner Slowenin die Anliegen der Aleviten sehr gut verstehen.

80.000 Aleviten leben in Österreich

Das Dr.-Karl-Renner-Institut widmete eine ganze Tagung dem Thema “Die EU-Wahlen und die Situation der AlevitInnen in Europa”. Deniz Karabulut, Pressesprecher der Föderation der Aleviten Gemeinden in Österreich kündigte eine Kampagne an, um in der Gemeinschaft zum Wählen aufzurufen. Man wolle dadurch vermeiden, eine Lücke offen zu lassen, die dann durch rechtspopulistische Parteien gefüllt werden könnte.

Die Aleviten stellen seit dem Vorjahr in Österreich eine eigene Religionsgemeinschaft dar. Die Islamische Alevitische Glaubensgemeinschaft in Österreich (ALEVI) wurde staatlich anerkannt. Es leben rund 80.000 Aleviten in Österreich. Die Frage, ob Aleviten dem Islam zugehören oder unabhängig vom Islam sind, ist unter den Aleviten selbst umstritten. Die größte alevitische Gemeinschaft existiert in der Türkei. Dort werden die Aleviten vom Staat dem Islam zugerechnet.

HIer finden Sie alle aktuellen Informationen zur EU-Wahl.

(APA)

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