Die Diskussion um die Buslinie 1A gestaltet sich vor allem unübersichtlich: “Das in die Welt gesetzte Gerücht, die Linie 1A würde wegen eines Radwegs eingestellt werden, ist unwahr. Diese Busverbindung ist wichtig, war nie gefährdet und bleibt klarerweise erhalten”, verkündete Christoph Chorherr von den Grünen in einer Aussendung am Donnerstag. Wiener Linien-Sprecherin Anna Reich sagt im Gespräch mit VIENNA.AT aber etwas anderes: “Wenn der Radweg in der Habsburggasse kommt, muss die Linie 1A eingestellt werden.” Aus Sicherheitsgründen, denn die engen Gassen in der City bieten nicht genug Platz für Rad- und Busfahrer. Vier Meter breit ist die Fahrbahn der Habsburggasse, 2,5 Meter breit die Busse, die auf dieser Strecke eingesetzt werden.
Route der Linie 1A kann nicht verlegt werden
Es sei auch nicht möglich kleinere und schmalere Busse einzusetzen, denn die Größe des Busses richtet sich stets nach dem Fahrgastaufkommen. Und das ist in diesem Fall recht hoch, da die Route einen großen Teil der Innenstadt abdeckt. Selbst die neuen Elektrobusse, die auf den Linien 2A und 3A eingesetzt werden, sind zu groß. Die Route zu verlegen, wäre den Wiener Linien zufolge “nicht so einfach”. Einerseits sei die Habsburggasse eine wichtige Verbindung, andererseits viele andere Gassen, über die eine Ausweichroute führen könnte, ebenfalls zu eng. “Die Buslinie 1A darf nicht dem grünen Fahrradfimmel zum Opfer fallen”, meldet sich auch die FPÖ in der Causa zu Wort.
Ein möglicher Lösungsvorschlag kommt von der stellvertretenden Bezirksvorsteherin des ersten Bezirks, Daniela Stepp (SPÖ). Sie setzt sich für eine so genannte Begegnungszone ein: Das heißt, dass Fahrbahn und Gehsteig auf ein Niveau gebracht werden und so der zur Verfügung stehende Platz gleichermaßen den Fußgängern, Radfahrern und Citybussen zur Verfügung stünde.
Noch gibt es kein fixes Datum, an dem eine Entscheidung gefällt werden soll. So oder so wird diese vermutlich wie ein Präzedenzfall in Sachen Radfahrer gegen öffentlichen Verkehr in Wien behandelt.
(SVA)