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Welt-Aids-Tag: Charity-Aktion im Wiener Stephansdom

Philipp Hochmaier trat am Freitag im Wiener Stephansdom auf.
Philipp Hochmaier trat am Freitag im Wiener Stephansdom auf. ©APA/Hans Punz
Freitagabend holte die Organisation des Life Balls und die katholische Kirche Philipp Hochmair mit "Jedermann (reloaded)" in den Wiener Stephansdom. Die Einnahmen wurden gespendet.
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Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes im Wiener Stephansdom: Für einen karitativen Anlass haben Freitagabend die Organisatoren des Life Balls und die katholische Kirche am Vorabend des Welt-Aids-Tages den ehemaligen Burgschauspieler Philipp Hochmair und seine Band mit dem Stück “Jedermann (reloaded)” in das Gotteshaus geholt. Das gespendete Geld kommt einem südafrikanischen Aids-Hospiz zugute.

Schauspieler verzichteten auf Gagen

Die Schauspielerinnen Ulrike Beimpold, Sunnyi Melles, Erni Mangold, Konstanze Breitebner und das Nachwuchstalent Siya Urbanitsch-Schlacher – der Achtjährige hat bereits beim Musical “Bodyguard” gespielt – haben Hochmair tatkräftig unterstützt und für den guten Zweck auf ihre Gagen verzichtet. Unter Elektro-Beats und Rocksounds der Band “Die Elektrohand Gottes” wurde das 100 Jahre alte Mysterienspiel von Hugo von Hofmannsthal zwei Stunden lang in ein vielstimmiges Sprech-Konzert von heute verwandelt. Eine großartige Darbietung im Gotteshaus, das Publikum dankte es ihnen mit Standing Ovations. Unter den Gästen waren Kanzleramtsminister Gernot Blümel (ÖVP) und der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).

Wien: Aids geht Jedermann an

Der “Jedermann” im Stephansdom zum Welt-Aids-Tag sei früher undenkbar gewesen, meinte Gery Keszler vor Beginn der Vorstellung. Doch jetzt finde es in dem “weltweit einzigen Rahmen” statt, erklärte der Life Ball-Organisator. “Aids geht Jedermann an.”

Die Einnahmen des Events kamen dem “Brotherhood of Blessed Gerard” Malteser-Aids-Hospiz in der südafrikanischen Region KwaZulu-Natal zugute. Denn aufgrund von Lieferschwierigkeiten droht der Nachschub an lebenswichtigen HIV-Medikamenten für die in dem Hospiz versorgten Patienten zu versiegen. Kardinal Christoph Schönborn bat Keszler um Hilfe und innerhalb eines Tages war die Idee zum “Jedermann (reloaded)” im Dom geboren.

“Unglück und Ungerechtigkeit auszugleichen, das geht nur mir vereinten Kräften”, sagte Keszler, der Pater Gerhard Lagleder einen Scheck in der vorläufiger Höhe von 68.449 Euro überreichte. Hinzu kommen Spenden des Pharmakonzerns Gilead und das aus den aufgestellten Spendenboxen. Die Kosten für einen Patienten in dem südafrikanischen Hospiz belaufen sich auf 93 Euro im Monat, deshalb wurden für die Sitzplatzkarte der höchsten Kategorie im Dom 93 Euro verlangt. Rund 750 Betroffene werden in dem Hospiz betreut.

Salzburg: Hochmair spielte den Jedermann

Hochmair hatte im August bei den Salzburger Festspielen nach der plötzlichen Erkrankung von Tobias Moretti an mehreren Abenden die Rolle des “Jedermanns” übernommen. Seine Auftritte am Domplatz der Mozartstadt wurden heftig bejubelt. 2013 war seine Rockversion des Werkes namens “Jedermann (reloaded)” für das Young Directors Project in Salzburg entstanden. Er tourte damit in fast allen Rollen und in einer freieren Textversion durch die Lande. Vor der Aufführung Freitagabend im Dom hatte Hochmair die CD zum Stück präsentiert.

Im Vorjahr war am Welt-Aids-Tag bereits ein konfessionsübergreifender Gedenkgottesdienst samt Aufführung des “Requiem” von Wolfgang Amadeus Mozart im Wiener Stephansdom abgehalten worden. Schönborn und Keszler hatten gemeinsam zu dem Gedenken für die bis dahin mehr als 35 Millionen Aids-Toten weltweit geladen.

(APA/Red)

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