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Weitere Steuerhinterziehungsvorwürfe gegen Grasser

Ex-Finanzminister Grasser soll Steuern in Höhe von rund 2,6 Mio. Euro hinterzogen haben.

Das geht laut dem Wirtschaftsmagazin “Format” aus vorläufigen Berechnungen des zuständigen Wiener Finanzamtes hervor. Das Magazin beruft sich dabei auf den 51-seitigen Beschluss des Oberlandesgerichtes Wien, mit dem das Gericht am 13. Februar die Hausdurchsuchungen bei Grasser für rechtmäßig erklärt hatte.

Im OLG-Beschluss findet sich auch eine umfassenden Würdigung des Finanzstrafverfahrens gegen Grasser, aus dem das Wirtschaftsmagazin zitiert. Dabei ist von “gewerbsmäßiger” Steuerhinterziehung die Rede. Es gilt die Unschuldsvermutung. Zum Vorwurf der Steuerhinterziehung befragt, meinte Grasser-Anwalt Manfred Ainedter auf APA-Anfrage: “Das stimmt natürlich nicht”.

Das OLG hält in dem Beschluss unter anderem fest: “Die dem Beschwerdeführer (Anm.: Grasser) solcherart in ihrer Gesamtheit angelasteten Malversationen begründen bei gesamthafter Betrachtung und unter Berücksichtigung des Umstandes, dass die vermutete systematische Abgabenhinterziehung ausschließlich und unmittelbar Mag. Karl-Heinz Grasser zum Vorteil gereicht, den Verdacht der Begehung der Finanzvergehen der gewerbsmäßigen Abgabenhinterziehung nach Paragraf 33 Absatz 1 und Paragraf 38 Absatz 1 lit a Finanzstrafgesetz”.

Grasser hat demnach mit rund 9 Mio. Euro jongliert und über Steueroasen scheibchenweise an der Finanz vorbei wieder nach Österreich transferiert. So ist etwa am 24. August 2007 eine Meinl-Provision in Höhe von 4,38 Mio. Euro von der Meinl Bank in Antigua an Grasser’s Silverwater Invest & Trade auf den British Virgin Islands geflossen. Von dort sind in neun Tranchen 3,37 Mio. Euro – an der Finanz vorbei – an Grasser’s Valuecreation in Wien überwiesen worden, geht aus dem Bericht hervor.

Ein weiterer abenteuerlicher Geldfluss startete demnach von einem Konto der Meinl Bank in Wien. Von dort wurden in sieben Tranchen 4,569 Mio. Euro auf ein Grasser-Konto bei der Centrumbank in Vaduz überwiesen und von dort wiederum in vier Tranchen auf ein Konto der Man-Angelus Holdings bei der Centrum Bank verschoben. Auch hier habe die Finanz keinen Cent gesehen, so das Magazin. Zurück nach Österreich seien die Gelder über günstige Darlehen gelangt: Die Liechtensteiner Grasser-Stiftungen Silverland und Waterland borgten Grasser, was er brauchte, heißt es.

(APA)

 

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