Zahlreiche Überlebende verbringen die Nächte aus Angst vor den Hunderten von Nachbeben in ihren Autos, zum Teil vor den Notunterkünften. Seit dem ersten starken Beben am vergangenen Donnerstag hat es in der Region mehr als 600 teils heftige Nachbeben gegeben.
Die Zahl der Todesopfer liegt inzwischen bei 45. Am Dienstag harrten Medien zufolge weiterhin rund 117.000 Menschen in Notunterkünften aus. Mehrere Menschen werden noch vermisst. Unterdessen wurde der Flughafen von Kumamoto auf Japans südwestlicher Hauptinsel Kyushu wieder für den kommerziellen Betrieb geöffnet. Das Terminalgebäude war nach einem Beben der Stärke 7,3 am Samstag beschädigt worden. Daraufhin waren sämtliche Flüge vom und zum Flughafen gestrichen worden.
Auch mehrere Unternehmen sind von den starken Beben betroffen. So musste der weltgrößte Autobauer Toyota den Betrieb seiner Montagefabriken aus Mangel an Bauteilen bis auf Weiteres aussetzen.
Durch die Beben obdachlos Gewordene sollen vorübergehend in ein Gefängnis ziehen. Bis zu 250 Menschen können in der Sporthalle der Haftanstalt in der Stadt Kumamoto untergebracht werden, wie das Justizministerium am Dienstag mitteilte. Es seien bereits 110 Menschen eingezogen, weitere sollten folgen. In dem Gefängnis auf der Insel Kyushu sitzen knapp 500 Häftlinge ein.
Japan hatte nach dem verheerenden Tsunami im März 2011 beschlossen, Gefängnisse künftig als Notunterkünfte zu nutzen. Nun sei erstmals von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht worden, sagte ein Ministeriumssprecher.