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Einkaufstag 8. Dezember: Aufsperren oder schließen?

Offen oder geschlossen: Die Entscheidung ist schwer
Offen oder geschlossen: Die Entscheidung ist schwer ©Foto: Andreas Habicher
Der 8. Dezember ist einer der stärksten Einkaufstage im Jahr. Doch nicht jedes Geschäft entschließt sich zum Aufsperren. Doppeltes Gehalt für die Angestellten, da lassen auch einige große Ketten lieber zu - zur Freude der Belegschaft.
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Es zahlt sich nicht immer und um jeden Preis aus, die Geschäfte aufzusperren. Wer auf Laufkundschaft aus den umliegenden Büros angewiesen ist oder seine Mitarbeiter ohnehin für teures Geld mit Bussen von weither an die Arbeitsstellen transportiert, für den bedeuten die vorgeschriebenen 100% Lohnzuschlag zum 8. Dezember einen gewichtigen Grund, den Angestellten frei – und damit Gelegenheit zu geben, selbst in den Shoppingtempeln und Kaufmeilen das sauer verdiente Bare in Weihnachtsgeschenken anzulegen.

Geschäftiges Treiben oder verschlafenes Straßenbild

Satte Rabatte und wildes Getümmel in endlosen Kassenschlangen, das ist das prägende Bild des 8. Dezember. Seit 1995 dürfen die Geschäfte an Mariä Empfängnis von 10 bis 18 Uhr offen halten, ein Angebot, das vor allem Shoppingcenters und Einkaufsstraßen anspricht.

Hierhin zieht es die berufstätigen Kunden, die den Feiertag gut gebrauchen können, mehr als eine riskant ausgenützte Mittagspause für die Jagd nach dem perfekten Geschenk für Partner, Freunde und Verwandte aufzuwenden. Ihr Ziel sind die dichten Zusammenballungen von verschiedenen Geschäften, die “großen” Trubelmeilen. Je weiter man sich von diesen Kommerz-Hotspots aber entfernt, desto verschlafener wird das Straßenbild.

Berühmtestes Beispiel fürs antizyklische Schließen: Billa. Schon zum dritten Mal klinkt sich der Lebensmittel-Gigant heuer aus dem Adventstress aus und lässt seine mehr als 1.000 Filialen flächendeckend geschlossen. Nun folgt auch Möbel Ludwig dem Nahversorger und lässt in den vier Wiener Niederlassungen die Rollbalken unten.

Rabattaktionen statt Feiertagsstress

Der Umsatz, auf den die beiden Ketten am Feiertag verzichten, wird am Tag zuvor zumindest teilweise hereingeholt: durch große Rabattaktionen. Bei Billa waren das minus 15 Prozent auf alles außer auf Eigenmarken, bei Möbel Ludwig minus 21 Prozent auf einen Artikel freier Wahl.

Mit dem so hereingeholten Plus und den eingesparten 200%-Gehältern können diese Konzerne milde lächelnd der Konkurrenz beim hektischen Versuch zusehen, die Vorlage am Marienfeiertag einzuholen. Und dürfen darüber hinaus mit einem reinen sozialen Gewissen als Förderer des Familienlebens ihrer Mitarbeiter auch in Sachen Image punkten.

Auch diese Anker-Filiale bleibt geschlossen. Foto: Andreas Habicher
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