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Weihnachten kann die Gesundheit gefährden

Der britische Stress-Experte Aric Sigman hat im Auftrag des Online-Händlers Amazon erforscht, wie sehr die vorweihnacht- liche Shopping-Jagd an den Nerven der Konsumenten zehrt.

Sein Ergebnis: Der Einkauf in überfüllten, überheizten Geschäften, noch dazu umgeben von Christbaumschmuck aus Plastik und verschwitzten Weihnachtsmännern in billigen Kostümen, ist ungefähr so „anstrengend” wie ein Streit mit dem Lebenspartner.

Der britische Psychologe hat bei einer männlichen und einer weiblichen Testperson die physiologischen Auswirkungen des Geschenkekaufs in der Londoner Oxford Street untersucht. Gemessen wurden dabei die Herzfrequenz, Blutdruck, die Anzahl der Zusammenstöße mit anderen Personen, die für die Einkäufe benötigte Zeit und das Gewicht der Einkaufstaschen.

Bei der Messung der Herzfrequenz ergab sich eine ähnliche Belastung, wie sie in einer Auseinandersetzung mit dem Partner empfunden wird. Der Frustpegel soll dabei höher sein als das Gefühl, das einen überkommt, wenn man mit dem Auto im Stau steht.

Hat man in langen Warteschlangen zu verharren, schlägt das Herz um zehn Prozent schneller, ergab die Studie. Einen hohen Frustfaktor verursachen auch Vordrängler, wobei sich Männer mehr ärgern. Frauen wiederum stört die Wartezeit vor der Kaufhaustoilette: Hier steigt die Herzfrequenz um zehn Prozent.

Was die Blutdruck-Werte betrifft, schnellten diese um bis zu 13,3 Prozent in die Höhe. Je länger der Weg durch überfüllte Einkaufsstraßen und je schwerer die Einkaufstaschen, desto mehr steigt der Blutdruck. Online-Shopping verlaufe da wesentlich entspannter, betont man bei Amazon naturgemäß: Der Einkauf im Internet führe nur zu einer unwesentlichen Erhöhung des Blutdrucks.

Außerdem erspart man sich dort blaue Flecken: Wie Stress-Experte Sigman herausfand, stößt man in Großkaufhäusern durchschnittlich fast zwei Mal pro Minute und insgesamt 114 Mal pro Stunde mit anderen Käufern zusammen. Ein Rugby-Spieler wird in einem kompletten internationalen Rugby-Spiel weniger oft angerempelt.

„In der Vorweihnachtszeit wird es in den Einkaufsstraßen sicherlich nicht besonders friedlich zugehen. Die ohnehin sehr gestressten Menschen können ihre aggressiven Impulse dann kaum noch zurückhalten”, kommentierte der Psychologe seine Ergebnisse. Beim Einkaufen würden viele Menschen das klassische „Angriff- oder Flucht-Verhalten” an den Tag legen: „Dabei sind Frauen angespannter, da sie meist für den reibungslosen Ablauf des Weihnachtsfestes verantwortlich sind und sich bei der Suche nach dem richtigen Geschenk mehr Mühe geben. Männer sind dagegen ein wenig entspannter, greifen oft nach dem nächsten besten Geschenk und hoffen, dass es der Partnerin gefällt. Wirklich gestresst sind die Männer erst, wenn sie vor der Damentoilette auf ihre Partnerin warten müssen.

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