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Weibliche Genitalverstümmelung: 8.000 betroffen

Bild: Bilderbox
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Als wichtigen Beitrag im Kampf gegen die weibliche Genitalverstümmelung bezeichnete GR Sybille Straubinger (SPÖ) die jüngst fertig gestellte Studie "Weibliche Genitalverstümmelung - was weiß die Medizin".

Erstellt im Auftrag der Österreichischen Plattform gegen weibliche Genitalverstümmelung und dem Wiener Programm für Frauengesundheit weist die Studie nach, dass auch in Österreich bis zu 8.000 Mädchen und Frauen von dieser brutalen Praktik betroffen sind. Die Studie, welche im Zeitraum Herbst bis Winter 2005 mittels zweier Fragebögen unter niedergelassenen und frei praktizierenden KinderärztInnen, GynäkologInnen und Hebammen erstellt wurde, zeige auf, so Straubinger weiter, dass insbesondere in der Aus- und Fortbildung bislang Informationsdefizite zum Thema vorherrschen würden.

So weise die Studie u.a. nach, dass nur 80 Prozent der befragten wissen, dass in Östererich die weibliche Genitalverstümmelung strafrechtlich verboten sei. Weiters forderte die Politikerin eine thematische Sensibilisierung bei den FachärztInnen und Hebammen, wie auch innerhalb der ethnischen Communities. Deutlich unterstrich sie auch, dass die Thematik auch in bundespolitischer Verantwortung stehe. Wiens Frauengesundheitsbeauftragte Beate Wimmer-Puchinger betonte, dass die Verstümmelung auch zu schwerwiegenden seelischen Traumate führe.

Weltweit werden jährlich etwa 2 Millionen Mädchen genital verstümmelt. Etwa 155 Millionen Mädchen und Frauen leiden an den Folgen dieser brutalen Verstümmelung. Weltweit bekannt wurde die Thematik durch das ehemalige Fotomodell Waris Dirie, die als Buchautorin und UNO-Sonderbotschafterin gegen die Tradierung der weiblichen Genitalverstümmelung kämpft.

Wien verfügt seit Juni 2005 österreichweit über die erste und bislang auch einzige Beratungsstelle zum Thema weiblicher Genitalverstümmelung. Angeboten wird in der Beratungsstelle namens „Bright Future“ muttersprachliche Beratung und gynäkologische Untersuchungen. Finanziert wird die Stelle seitens der Stadt Wien. Bislang konnten hier knapp über 300 Frauen beraten werden, 87 Personen nahmen auch medizinische Behandlung in Anspruch.

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