Nicht nur im Rettungsdienst, in dem 42 Prozent tätig seien, auch in vielen anderen Bereichen der sozialen Wohlfahrt wären Zivildienstleistende eine tragende Säule der Gesellschaft. 194 der 836 Zivildiener in Salzburg arbeiteten allein im Bereich Krankenanstalten und Altenbetreuung, andere erfüllten Aufgaben in der Verkehrssicherheit ebenso wie in der Jugendarbeit, Umweltschutz und bei der Betreuung von Vertriebenen und Asylwerbern.
Dem Roten Kreuz entstünden in Salzburg allein durch den Wegfall der Zivildiener rund elf Mio. Euro Mehrkosten pro Jahr, führte Holzer aus. Derzeit habe das Rote Kreuz in Salzburg einen Abgang von fünf Mio. Euro zu verzeichnen, “ein Gang zu den Gemeinden und Städten wäre dann unerlässlich”. Man habe schon jetzt Probleme bei der Rekrutierung von Leuten, die aus allen Gesellschaftsschichten kämen. “Wir brauchen ein planbares System”, forderte der Landesrettungskommandant.
Die Gemeinden und Städte fürchten vor allem beträchtliche Kollateralschäden infolge des Wegfalls des Zivildienstes, betonte Schaden. Die Debatte der Wehrpflicht sei legitim und müsse aber dessen ungeachtet diskutiert werden: “Die Aufgaben des Bundesheeres haben sich verändert.” Aber das Volk solle entscheiden, forderte der Städtebund-Vizepräsident. Bevor eine Entscheidung der Wehrpflicht falle, müsse die Frage des Wehrdienst-Ersatzdienstes verlässlich gelöst sein.