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Wehrpflicht - Generalstab mit Modellerstellung fertig

Der Generalstab ist mit der Erstellung unterschiedlicher Modelle zur Aussetzung der Wehrpflicht fertig. Die Berechnungen gehen dabei von einem Gesamtrahmen von etwa 55.000 Mann aus. Die Differenz zu den unterschiedlichen Berufs-Personalständen wird durch Miliz ausgeglichen, berichtete der "Kurier" aus dem noch geheimen Papier. Allerdings bezweifeln Militärs, dass die gebrauchten Berufs- und Milizsoldaten aufbringbar sind.
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Modell 1 ist ein Vergleichsmodell zum heutigen Bundesheer mit 15.000 Berufssoldaten, 9.000 Zivilbediensteten, 12.000 Wehrpflichtigen und 19.000 Milizsoldaten. Die jährlichen Personalkosten betragen 1,1 Milliarden Euro.

Beim Modell 2 werden bei gleichbleibender Größe Rekruten und Milizsoldaten durch Berufssoldaten ersetzt. Das kostet pro Jahr zusätzlich 1,36 Milliarden. Die Planer schätzen es als unrealistisch ein.

Das von der SPÖ favorisierte Modell 3 besteht aus Berufsheer und Freiwilligenmiliz. Die Rekruten werden durch Milizsoldaten ersetzt, die Personalkosten steigen nur geringfügig. Den geplanten Aufbau einer 31.000 Mann starken Miliz halten die Planer aber nicht für möglich. Denn es ist selbst nach einer großen Werbeaktion und mit Zusatzprämien innerhalb von fünf Jahren nur gelungen, einen Pool von 1.000 Profi-Soldaten für Auslandseinsätze aufzubauen.

Modell 4 ist ein Auslandseinsatzmodell, bei dem ein kleiner Kader Berufssoldaten nur Auslandseinsätze und Luftraumüberwachung wahrnimmt.

Beim Modell 5 ist eine kleine Berufstruppe ausschließlich für Inlandsaufgaben zuständig. Beide Modelle werden als unrealistisch eingeschätzt.

Modell 6 ist ein Mischheer mit selektivem Grundwehrdienst und Freiwilligenmiliz. Es geht davon aus, dass sich pro Jahr 10.000 Grundwehrdiener freiwillig verpflichten. Es kostet mehr als das jetzige Bundesheer, wäre aber nach Meinung der Planer auch besser geeignet als das derzeitige System.

Modell 7 ist ein Freiwilligenheer und Freiwilligenmiliz mit beorderter Miliz. Zum derzeitigen Umfang an Berufs- und Milizsoldaten kommen 10.000 Mann freiwillige Miliz, die mit jährlichen Bereitstellungsprämien von 10.000 Euro zur Verpflichtungserklärung motiviert werden. Es wäre etwas teurer, aber auch geeigneter.

Verteidigungsminister Norbert Darabos (S) deutete indes in der “Tiroler Tageszeitung” neuerlich an, dass er seine Meinung geändert hat und nunmehr zu einem Ende der Wehrpflicht tendiert: “Eine Berufsarmee mit einer Freiwilligenmiliz hat durchaus einen gewissen Charme.”

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