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"Watschn" von den Pleitegeiern

Was ist nur mit Cashpoint SCR Altach los? Beim Pleiten-Klub GAK gab es eine 1:4-Schlappe für die Streiter-Elf. Mit so einer Darbietung haben die Rheindörfler in der Bundesliga nichts verloren.

Giftpfeile schoss es unter der Woche aus der steirischen Hauptstadt nach Vorarlberg. Grund dafür: Die Aussagen von Altach-Coach Michael Streiter bezüglich der Finanzmisere der Athletiker. Doch der Tiroler hat andere Sorgen. Man will den Klassenerhalt auf dem Rasen und nicht auf dem grünen Tisch schaffen. Doch nach der mittlerweile sechsten Pleite in Folge stellt sich die Frage: Hat Altach mit den bisher gezeigten Leistungen im Frühjahr in der Bundesliga überhaupt etwas verloren?

Endlich sollte es mit dem ersten Punktgewinn nach der Winterpause klappen, doch dann das. Der GAK schiesst die Rheindörfler mit 4:1 aus dem Stadion. Total verunsichert traten die Altacher auf und das nutzte der GAK eiskalt aus. Zwar konnte Modou Jagne die Steriter-Elf in Führung bringen, doch danach ging gar nichts mehr. Viel zu viele technische Fehler und die Verunsicherung waren der Grund für diese Pleite. “Wir sind nach drei Minuten in Führung gegangen, und man müsste meinen, dass das der Mannschaft Auftrieb gibt. Dann machen wir solche unglaublichen individuellen Fehler und erwecken einen “Toten” zum Leben. Die Leistungen der letzten zwei Partien sind nicht T-Mobile-Bundesliga-würdig”, zeigte sich Michael Streiter nach dem Spiel gereizt.

Der insolvente Bundesligist GAK hat im Nachzüglerduell der 27. Bundesliga-Runde einen auch in dieser Höhe verdienten 4:1 (2:1)-Heimsieg gegen den SCR Altach gefeiert. Vor 3.925 Zuschauern in der UPC-Arena trafen Zlatko Junuzovic (10.), Roland Kollmann (34./Freistoß), Samir Muratovic (67.) und Dominik Hassler (77.) gegen einen extrem verunsichert wirkenden Aufsteiger, dem auch die frühe Führung durch Modou Jagne (3.) nicht half.

Altach hat damit im Jahr 2007 weiterhin keinen Bundesliga-Punkt geholt, in sechs Frühjahrsrunden sind die Vorarlberger sechsmal als Verlierer vom Platz gegangen. Der GAK feierte nach dem 3:2 gegen Wacker Tirol hingegen den zweiten Erfolg in diesem Jahr, den zweiten vor eigenem Publikum. Die „Rotjacken“ (30 Punkte) schoben sich damit auf den siebenten Tabellenrang vor, Altach bleibt Neunter und damit Vorletzter (27).

Das Spiel der Tabellennachzügler begann mit einem Blitzstart der Vorarlberger. Der für den gesperrten Leonardo aufgebotene Jagne bezwang GAK-Torhüter Fornezzi zum frühen 1:0 (3.), die Grazer Abwehr sah bei dem vorangegangen Pass von Schnellrieder nicht sattelfest aus. Doch die Grazer, die zuletzt auf Grund ihrer finanziellen Probleme für Schlagzeilen sorgten, kamen bereits sieben Minuten später zum Ausgleich. Nach einen Junuzovic-Solo servierte Altach-Verteidiger Pfister dem Teamspieler mustergültig den Ball, der Jungstar ließ sich die Möglichkeit nicht entgehen (10.).

Spätestens nach einem von der Strafraumgrenze verwerteten Freistoß von Kollmann (34.) zeigte das Team von Altach-Coach Michael Streiter Auflösungserscheinungen. In der emotionalen Schlussphase der ersten Spielhälfte verwehrte Schiedsrichter Einwaller dem Heimteam zurecht einen Kopfball-Treffer durch Akoto (45.), Muratovic hatte Altach-Torhüter Krassnitzer nach einem Freistoß umgestoßen. Bereits eine Minute zuvor hatten die Grazer bei einer Attacke des bereits verwarnten Pfister an Muratovic vergeblich Elfmeter reklamiert.

In den zweiten 45 Minuten nutzte der GAK seine offensichtliche Überlegenheit zu zwei weiteren Toren. Der überragende Muratovic traf per Schlenzer aus 22 m zur Entscheidung (67.), Pfister hatte mit seinem zweiten schweren Fehler an diesem Abend dem Torschützen den Ball aufgespielt. Schon zuvor war Kollmann an Krassnitzer, dem besten Altacher, gescheitert (51., 64.). Hassler glückte neun Minuten nach seiner Einwechslung durch einen Abstauber der Treffer zum Endstand (77./Kollmann zuvor gescheitert). Altach, wo Schmid in der 89. Minute noch die Gelb-Rote Karte sah, verzeichnete in der gesamten zweiten Spielhälfte keinen Torschuss.

GAK – Cashpoint SCR Altach Endstand 4:1 (2:1)
Graz, UPC-Arena, 3.925, SR Einwaller.
Torfolge: 0:1 ( 3.) Jagne
1:1 (10.) Junuzovic
2:1 (34.) Kollmann
3:1 (67.) Muratovic
4:1 (77.) Hassler

GAK: Fornezzi – Spirk (41. Perchtold), Akoto, Majstorovic, Markus Hiden – Landerl, Junuzovic (68. Hassler), Uusimäki, Amerhauser (81. Cheetos) – Muratovic – Kollmann
Altach: Krassnitzer – Guem (35. Schoppitsch), Puljiz, Chinchilla-Vega, Pfister – Schmid, Schnellrieder, Dorta, Kirchler – Jagne, Ledezma
Gelb-Rote Karte: Schmid (89.)
Gelbe Karten: Muratovic, Kollmann bzw. Pfister

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