In erster Linie kam es zu Organstrafen (14.301), gefolgt von Ermahnungen (8.473) und Anzeigen (5.236). Gerade in Sachen Hundekot haben sich die Kontrolleure bewährt – subjektiv jedenfalls. 66 Prozent der Wiener gaben laut Umfrage 2012 an, die Sauberkeit habe sich verbessert. Eine kontinuierliche Verbesserung seit 2009, wo nur jeder Dritte (34 Prozent) dieser Ansicht war.
Waste Watcher angeblich beliebt in Wien
Gern gesehene Aufpasser? Wien ist offenbar tatsächlich anders. Ob achtlos entsorgte Zigarettenstummel, illegal abgestellter Sperrmüll oder das leidige “Hundstrümmerl” am Gehsteig: Die Kontrolleure der MA 48 werden immer mehr geschätzt, zeigt eine vom Meinungsforschungsinstitut IFES im Jahr 2012 durchgeführte Untersuchung. Dieser zufolge hielten im Vorjahr 85 Prozent die teils in zivil eingesetzten “Organe der öffentlichen Aufsicht” für eine “gute Einrichtung”. Gleichzeitig haben die “Müllsünden” im öffentlichen Bereich drastisch abgenommen.
“Wir wollen eine Truppe haben, die bei den Wiener beliebt ist. Keine Straftruppe wie die DDR-Zöllner”, erläuterte MA-48-Abteilungsleiter Josef Thon. Ähnlich wie bei Schwarzfahrerkontrollen sei das Ziel nicht, möglichst hohe Summen zu lukrieren, sondern die Menschen durch Zivilcourage, Anwesenheit und als positives Beispiel zu einer freiwilligen Verhaltensänderung zu bewegen. Prävention wird beim Putztrupp groß geschrieben. “Es ist nicht derjenige der beste Polizist, der die meisten Verbrecher erschießt”, schmunzelte er.
Erfolgszahlen zum fünfjährigen Jubiläum
Zusätzlich wird die Infrastruktur laufend ausgebaut. So finden beispielsweise mittlerweile 47.200 gefüllte Hundekotsackerln den Weg in einen der 24.000 öffentlichen Mistkübeln. Mit 3.000 Automaten in der ganzen Stadt ist mittlerweile laut Sima eine Sättigung erreicht. Allerdings sei im Winter diezbezüglich ein “Disziplintief” zu beobachten, dem dieser Tage die 50 hautberuflichen Waste-Watcher und 400 ausgebildeten Mitarbeiter der Magistratsabteilungen 42 und 48 mit Schwerpunktaktionen entgegenwirken sollen.
Dass Verfehlungen Konsequenzen haben, findet der Großteil der Bevölkerung durchaus angebracht. Auch wenn die Verantwortlichen betonen, dass es keineswegs Priorität habe, die – zweckgebundenen – Einnahmen zu maximieren, drohen unverbesserlichen Wiederholungstätern Strafen bis zu 2.000 Euro, so Sima. Einen Donaustädter, der partout die Hinterlassenschaften seiner drei Doggen nicht entsorgen wollte, führte dies im Endeffekt sogar hinter Gitter: Da er die 1.500 Euro nicht aufbringen konnte, musste er eine Ersatzfreiheitsstrafe absitzen. (APA)