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Was kostet der "Bremsasphalt" auf der Mariahilfer Straße in Wien?

Neben den Schriftzügen soll eine spezielle Asphaltmischung die Radler bremsen.
Neben den Schriftzügen soll eine spezielle Asphaltmischung die Radler bremsen. ©APA
Auf der Mariahilfer Straße sollen nicht nur rosafarbene Markierungen, sondern auch Bremsasphalt zum Einsatz kommen, um das Tempo der Fahrradfahrer zu drosseln. Dem neuen Schriftzug "LAAANGSAM!" könnte so unter Umständen auch unfreiwillig Folge geleistet werden. Vielen Städten sind derartige Maßnahmen zu teuer, Wien anscheinend nicht.
Radler sollen gebremst werden
Neue Markierungen auf der MaHü

Ein “Bremsasphalt” soll der Fußgängerzone auf der Mariahilfer Straße  Entschleunigung bringen. Vertrieben wird das Produkt von der Baustofffirma DI-Asphalt. “Wir sind bereits mit der Stadtregierung im Gespräch”, so Unternehmenssprecher Henrik Ghelder gegenüber der APA.

“Bremsasphalt” erlaubt nicht mehr als 10 km/h

Die Bremswirkung des Asphalts wird durch die spezielle Mineralstoffmischung erreicht – bis zu 80 Prozent beträgt dadurch die Geschwindigkeitsreduktion. “Damit wird es für viele Radfahrer schwierig werden, überhaupt über der vorgegebenen Schrittgeschwindigkeit zu fahren”, ist sich Ghelder sicher. Denn der “Bremsasphalt” wurde während seiner Entwicklungsphase mit Profiradfahrern getestet: “Auch die austrainierten Sportler kamen auf Höchstgeschwindigkeiten von nur knapp über zehn km/h.”

Eine teure Maßnahme auf der MaHü

Die Funktionsweise des Asphalts erklärt der Experte damit, dass die künstlichen Gesteinskörner mit Vinylacetat behandelt werden, wodurch der Reibungswiderstand erhöht wird. Der unter den Handelsnamen “DI-Slomo” vertriebene, leicht grünliche Straßenbelag wird auch in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen im Rahmen des Radwege-Prioritäten-Programms 2006-2016 zur Verwendung kommen. “Bei den insgesamt 70 Kilometern an neuen Strecken werden 30 Kilometer mit ‘DI-Slomo” gebaut werden”, so der Sprecher der belgischen Firma mit Sitz in Schelde.

120 Euro pro Quadratmeter

Bereits seit acht Monaten in Betrieb ist ein zehn Kilometer langer Streckenabschnitt in Antwerpen. “Die Stadt hat sich für eine Testphase entschieden und die ersten Zahlen zeigen die positive Wirkung”, berichtete Ghelder. Demnach sei die Einhaltung des Tempolimits für Radfahrer praktisch kein Problem mehr. Noch würden aber viele Städte vor der Anwendung zurückschrecken, da der Spezialasphalt mit einem Quadratmeterpreis von 120 Euro doch beträchtlich teurer als herkömmlicher Straßenbelag ist.

Wien entscheidet am 1. April

Dies würde sich aber ändern, wenn “DI-Slomo” in größeren Mengen hergestellt würde, prognostizierte Ghelder. Die Anwendung für Wien soll sich bereits am 1. April entscheiden, informierte Kreise halten die Realisierung des Brems-Projekts für “sehr wahrscheinlich” – nicht zuletzt, nachdem sich der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) im Vorfeld der Umfrage zur Zukunft der Mahü gegen Radfahren in der Fuzo ausgesprochen hatte. Die Aufregung um rasende Radfahrer würde mit dem “Bremsasphalt” jedenfalls ihr Ende finden. (APA)

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