Im Gesamt-Weltcup hat Benjamin Raich seine Ausgangslage im Duell mit Carlo Janka leicht verbessert. Raich landete unmittelbar hinter seinen Teamkollegen Hannes Reichelt (Vierter) und Georg Streitberger (Fünfter) auf Rang sechs, Janka wurde Elfter. Damit führt der Schweizer zwei Rennen vor Schluss (am Freitag Riesentorlauf, am Samstag Slalom) 38 Punkte vor dem Tiroler.
“Das war bezeichnend für die gesamte Saison”, bilanzierte Walchhofer, der im aktuellen Winter ohne Kristallkugel und vor allem ohne die heiß ersehnte Olympia-Medaille geblieben ist. “Ich bin im Mittelteil zu rund gefahren und habe dadurch viel Zeit liegengelassen. Dabei wollte ich eigentlich nicht taktieren, sondern ganz vorne mitfahren. Im entscheidenden Moment habe ich aber wieder nicht voll durchgezogen”, meinte der 34-Jährige über das “vermasselte” Rennen.
Das Happy End hat für Walchhofer zwar gefehlt, aber von einer schlechten Saison wollte er dennoch nicht reden. Immerhin hat Walchhofer den Super G in Val d’Isere gewonnen, hat drei weitere Podestplätze und insgesamt 594 Weltcup-Punkte erobert. “Auf dem kann ich aufbauen”, meinte Walchhofer und machte damit neuerlich klar, dass er mit höchster Wahrscheinlichkeit auch den WM-Winter 2010/11 bestreiten wird.
“Ich denke schon, dass ich nächste Saison fahren werde. Im Moment bin ich zwar froh, dass es vorbei ist, aber spätestens im Mai wird das Kribbeln wieder kommen”, so der Hotelier aus Zauchensee, dem am Donnerstag auch die nach Garmisch gereiste Gattin samt der drei Kinder kein Glück gebracht haben. Eine Entscheidung des Familienrats ist die Karrierefortsetzung aber nicht. “Ich muss selbst wissen, ob ich schon abgeschlossen habe. Und derzeit schaut es so aus, als hätte ich noch nicht abgeschlossen.”
Bei der Vorbereitung auf den kommenden Winter will Walchhofer im Sommer das Skitraining ein wenig zurückdrosseln, “ich muss nicht schon in Lake Louise in Hochform sein”. Gleichzeitig gab Walchhofer ein klares Bekenntnis zum aktuellen Trainerstab der ÖSV-Herren ab. “Ich brauche keine personellen Veränderungen, das ist nicht notwendig. Ich bin mir sicher, dass wir nächste Saison anders abschneiden werden.”
Einen wahren Husarenritt hat am Donnerstag der Kanadier Guay hingelegt. Der verdiente Lohn war Platz eins in Rennen und Super-G-Weltcup. Guay fuhr die Trophäe mit der typischen Lockerheit der nordamerikanischen Alpinen ein. “Ich habe nicht mehr mit der Kugel gerechnet. Ich habe nur gewusst, dass ich noch eine kleine Chance habe. Umso mehr freue ich mich, dass es doch noch geklappt hat.”
1. Erik Guay CAN 1:26,36 Minuten
2. Ivica Kostelic CRO 1:26,75 +0,39 Sekunden
3. Aksel Lund Svindal NOR 1:26,99 +0,63
4. Hannes Reichelt AUT 1:27,24 +0,88
5. Georg Streitberger AUT 1:27,48 +1,12
6. Benjamin Raich AUT 1:27,49 +1,13
7. Didier Defago SUI 1:27,56 +1,20
8. Mario Scheiber AUT 1:27,57 +1,21
9. Didier Cuche SUI 1:27,59 +1,23
10. Patrick Staudacher ITA 1:27,68 +1,32
11. Carlo Janka SUI 1:27,74 +1,38
. Manuel Osborne-Paradis CAN 1:27,74 +1,38
13. Tobias Grünenfelder SUI 1:27,76 +1,40
14. Adrien Theaux FRA 1:27,81 +1,45
15. Michael Walchhofer AUT 1:27,88 +1,52
16. Ted Ligety USA 1:28,17 +1,81
17. Christof Innerhofer ITA 1:28,24 +1,88
18. Andrej Jerman SLO 1:28,96 +2,60
19. Marco Büchel LIE 2:25,59 +59,23