Beim Versuch, dem Schweizer Didier Cuche Abfahrtskristall zu entreißen, bekommt Ex-Weltmeister Walchhofer im Kampf gegen Cuche, Miller und Co. Konkurrenz bzw. Schützenhilfe auch aus dem eigenen Team. Mit Klaus Kröll (28) und Mario Scheiber (25) haben zwei frühere ÖSV-Jungstars nach Verletzungsproblemen wieder zu altem Selbstvertrauen zurückgefunden. Beide haben schwere Zeiten hinter sich, beide sind bereit für den ersten Weltcupsieg.
Aber es ist Walchhofer, der vor mittlerweile fast einem Jahr in Gröden seinen zehnten und damit bisher letzten ÖSV-Abfahrtssieg geholt hat. “Wir werden alles tun, um der Warterei ein Ende zu bereiten”, hat sich der groß gewachsene Salzburger vorgenommen. In Lake Louise liegt der letzte österreichische Abfahrtssieg (Fritz Strobl) sogar schon drei Jahre zurück.
“Miller ist der Topfavorit, wir haben mit Kröll, Walchhofer und Scheiber drei Mitfavoriten”, gab sich ÖSV-Herrenchef Toni Giger vor der ersten Saisonabfahrt zuversichtlich. Mit einer Einschränkung. “In Lake Louise fahren 15 bis 20 Läufer um Podestplätze. Hier kann schon ein Lichtwechsel oder der Wind alles auf den Kopf stellen.”
Österreich muss in Nordamerika die verletzten Andreas Buder, Hans Grugger und Rainer Schönfelder vorgeben. Nicht dabei ist weiterhin auch der ebenfalls verletzte Vorjahressieger Jan Hudek und damit der Beste aus dem Team der vom Österreicher Max Gartner auf Heim-Olympia 2010 in Vancouver vorbereiteten kanadischen “Cowboys”.
Die voraussichtlichen ÖSV-Teams für Lake Louise: Abfahrt (11): Michael Walchhofer, Klaus Kröll, Mario Scheiber, Hermann Maier, Benjamin Raich, Georg Streitberger, Christoph Gruber, Hannes Reichelt, Christoph Alster, Romed Baumann, Peter Struger Super-G (9): Walchhofer, Kröll, Scheiber, Maier, Raich, Reichelt, Gruber, Streitberger, Stephan Görgl