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Walchhofer im Gröden-Super-G eine Klasse für sich

©APA
Michael Walchhofer hat am Freitag im Super-G in Gröden die Konkurrenz deklassiert. Der Salzburger Routinier, der seine letzte Saison im Weltcup absolviert, feierte auf der von ihm heiß geliebten Saslong in 1:34,35 Minuten seinen insgesamt 17. Weltcup-Erfolg.

Mit einem Sieg am Samstag in der Abfahrt, bei der er Topfavorit ist, würde Walchhofer zum ersten Grödner Fünffach-Triumphator der Geschichte avancieren.

Der 35-Jährige hatte 0,67 Sekunden Vorsprung auf den deutschen Überraschungsmann Stephan Keppler, der Kanadier Erik Guay wurde Dritter (0,81). Österreichs Herren präsentierten sich bärenstark, Benjamin Raich wurde Vierter, Romed Baumann Fünfter. Und mit Georg Streitberger (Neunter) und Klaus Kröll (Zehnter) landeten zwei weitere Rot-Weiß-Rote in den Top-Ten.

Die ÖSV-Truppe, die seit dieser Saison von Cheftrainer Mathias Berthold geführt wird, feierte im achten Saison-Rennen bereits den vierten Sieg. Zuvor hatten bereits Walchhofer (Abfahrt in Lake Louise), Streitberger (Super-G in Beaver Creek) und Marcel Hirscher (Slalom im Val d’Isere) erste Plätze eingefahren.

Dabei hatte es lange Zeit nach einer Sensation durch Keppler ausgesehen. Der Deutsche legte mit Startnummer sieben eine Bestzeit hin, die danach aufgrund von einsetzendem Schneefall nicht mehr zu toppen schien. Doch Walchhofer, der nach Rücksprache mit seinen ÖSV-Vertrauten auf den Abfahrtsski setzte, war an diesem Tag durch Nichts zu bremsen.

“Dieser Vorsprung ist unglaublich, damit hätte ich niemals gerechnet. Ich habe vor allem die Ausfahrt der Ciaslat-Wiese wirklich perfekt erwischt”, meinte Walchhofer, der in Gröden nun zweimal den Super-G (2004, 2010) und zweimal die Abfahrt (2007, 2008) gewonnen hat.

Sein Erfolgsgeheimnis ist die Lockerheit, die er nach verkorkster Olympia-Saison im Sommer gefunden hat. “Ich fahre befreiter drauf los, ich gehe entspannter an die Sachen heran. Es ist einfach richtig lässig.” Walchhofer hofft, dass er sein Pulver in Gröden noch nicht verschossen hat.

“Bis jetzt war ich in Gröden immer nur in einem Rennen gut. Ich hoffe, das ändert sich am Samstag. Ich bin super drauf und schnell”, meinte Walchhofer. Vier Gröden-Triumphe hatten bis dato lediglich Franz Klammer (1975, 1976 I, 1976 II, 1982) und Kristian Ghedina (1996, 1998, 1999, 2001) geschafft, das Duo hatte die Siege jedoch allesamt in der Abfahrt realisiert.

Raich hat seine Rückenprobleme derzeit wieder voll im Angriff und liefert ein Top-Ergebnis nach dem anderen. “Ich bin fit, der Rücken hat sich stabilisiert. Darüber bin ich sehr, sehr froh”, sagte der Tiroler, der über den Super-G meinte: “Ich habe einen sehr guten Lauf erwischt. Wobei das Gefühl da runter immer ein bisschen gemischt ist. Man weiß nie, wie man dran ist. Der Walchi war unerreichbar, der hat alles perfekt erwischt.”

Mario Scheiber war als schnellster Speed-Pilot des Weltcups nach Gröden gereist. Ein Trainingssturz am Mittwoch, bei dem er sich einen Kapselriss im rechten Knie zugezogen hat, warf den Osttiroler jedoch aus der Bahn. Scheiber nahm den Super-G zwar in Angriff, beendete das Rennen aber nach wenigen Sekunden.

“Ich war vom Start weg verunsichert und passiv. Dann war ich zu gerade dran und mir hat es einen Stich gegeben”, berichtete Scheiber geknickt. Der 27-Jährige, der bereits zahlreiche Verletzungspausen hinter sich hat, überlegt, ob ein Antreten am Samstag Sinn macht. “Wenn ich fahre, will ich vorne dabei sein. Ein elfter Platz interessiert mich nicht.”

Neben Scheiber sind auch seine Landsleute Hannes Reichelt und Hans Grugger sowie der Norweger Aksel Lund Svindal ausgeschieden. Svindal kam zu Sturz, gab aber danach Entwarnung: “Bis auf ein paar blaue Flecken bin ich okay.” Svindal verlor die Weltcup-Führung an Walchhofer, der nun in der Gesamt-, Super-G- und Abfahrts-Wertung voran liegt.

1. Michael Walchhofer AUT 1:34,35
2. Stephan Keppler GER 1:35,02
3. Erik Guay CAN 1:35,16
4. Benjamin Raich AUT 1:35,32
5. Romed Baumann AUT 1:35,58
6. Silvan Zurbriggen SUI 1:35,68
7. Werner Heel ITA 1:35,74
8. Carlo Janka SUI 1:35,76
9. Georg Streitberger AUT 1:35,82
10. Klaus Kröll AUT 1:35,85
11. Didier Cuche SUI 1:35,95
12. Adrien Theaux FRA 1:36,00
13. Tobias Grünenfelder SUI 1:36,13
14. Peter Fill ITA 1:36,26
15. Manuel Osborne-Paradis CAN 1:36,32
16. Bode Miller USA 1:36,45
17. Patrik Järbyn SWE 1:36,47
18. Ivica Kostelic CRO 1:36,61
19. Francois Bourque CAN 1:36,62
20. Andrej Sporn SLO 1:36,65
21. Yannick Bertrand FRA 1:36,77
22. Andrej Jerman SLO 1:36,81
23. Patrick Staudacher ITA 1:36,88
24. Stephan Görgl AUT 1:37,05
25. Christof Innerhofer ITA 1:37,07
26. Kjetil Jansrud NOR 1:37,13
27. Marco Sullivan USA 1:37,26
28. Patrick Küng SUI 1:37,49
. Sandro Villeta SUI 1:37:49
30. Casper Markic SLO 1:37,68
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