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Wahlen im Sudan verlängert - überall leere Wahllokale

Wahl wurde ohne Angabe von Gründen verlängert
Wahl wurde ohne Angabe von Gründen verlängert
Die Wahlkommission im ostafrikanischen Wüstenstaat Sudan hat die Präsidenten- und Parlamentswahlen überraschend um einen Tag verlängert. Die 13,3 Millionen Wahlberechtigten haben nun bis Donnerstagabend Zeit, ihre Stimme abzugeben. Die Kommission nannte am Mittwoch zunächst keine Gründe für ihre Entscheidung.


Beobachter glauben, dass die landesweit äußerst geringe Wahlbeteiligung zu der Maßnahme geführt hat. In dem rohstoffreichen Land wird bereits seit Montag gewählt – aber Schlangen bildeten sich fast nirgendwo.

Langzeit-Machthaber Omar al-Bashir gilt bereits als sicherer Sieger. Da die großen Oppositionsparteien die Wahlen boykottiert haben, muss der 71-Jährige kaum Konkurrenz fürchten. Der international umstrittene Staatschef hatte 15 Mitbewerber um das Präsidentenamt, von denen die meisten aber im Land völlig unbekannt sind. Die Opposition wird systematisch unterdrückt. Es handelte sich um die erste Abstimmung seit der Abspaltung des Südsudans im Jahr 2011. Das Ergebnis soll am 27. April vorliegen.

Die Wahlkommission NEC kündigte zudem an, dass die Menschen im Bundesstaat Al-Jazirah südöstlich der Hauptstadt Khartum sogar noch bis Freitag ihre Stimme abgeben können. Es sei dort zu Verzögerungen bei der Öffnung der Wahllokale gekommen, hieß es. In der fruchtbaren Region sind 1,7 Millionen der insgesamt 13,3 Millionen Wahlberechtigten registriert.

Bashir ist seit einem Putsch im Jahr 1989 der starke Mann im Sudan. Wegen des Konflikts in der westlichen Krisenregion Darfur liegt seit 2009 ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegen ihn vor. Er kann seither nur noch in Länder reisen, die ihn nicht festnehmen lassen.

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