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Wahlbeteiligung bei Hofburg-Wahl 2022 leicht gesunken

Wahlbeteiligung geringer, aber kein dramatischer Einbruch.
Wahlbeteiligung geringer, aber kein dramatischer Einbruch. ©APA
Bundespräsident Alexander Van der Bellen ist es ganz gut gelungen, seine Wähler zu überzeugen, dass sein Verbleib in der Hofburg keine "g'mahte Wiesn" war. Die Wahlbeteiligung bei der Bundespräsidentenwahl fiel letztlich besser aus als Meinungsforscher befürchtet hatten.
Endergebnis inklusive Wahlkarten

Mit 65,2 Prozent ist die Wahlbeteiligung nicht allzu stark eingebrochen gegenüber den 68,5 Prozent des ersten Wahlganges 2016.

Um 3,3 Prozentpunkte ging die Beteiligung österreichweit zurück. Mit zwei Ausreißern: In Vorarlberg ist die Beteiligung gestiegen, um 1,2 Prozentpunkte auf 56,1 Prozent. Was allerdings nichts daran ändern konnte, dass Vorarlberg den schwächsten Wert ausweist. Nicht viel besser war allerdings Tirol mit 56,5 Prozent (nach leichtem Rückgang).

Die Wahlbeteiligung der BP-Wahl in den Bundesländern

Quasi spiegelverkehrt ist die Situation am anderen Ende: Das Burgenland erlebte den stärksten Rückgang (7,2 Prozentpunkte) aller neun Länder, liegt mit 70,5 Prozent aber immer noch deutlich über dem Durchschnitt. Platz 1 verloren die Burgenländer aber an die Niederösterreicher, von denen (trotz einem Minus von 4,5) immer noch 72,6 Prozent zur Wahl gingen.

Jedenfalls zeigte sich der generell rückläufige Trend bei der Wahlteilnahme - der durch die Corona-Pandemie noch verstärkt wurde - auch bei der heurigen Hofburg-Wahl: 65,2 Prozent sind die zweit-niedrigste Beteiligung seit Einführung der Direktwahl 1951.

Der Anstieg auf 74,21 Prozent bei der Stichwahl-Wiederholung im Dezember 2016 war offensichtlich nur ein Zwischenhoch - dank der starken Mobilisierung durch die Richtungsentscheidung zwischen Van der Bellen und dem FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer.

Interesse an Bundespräsidentenwahl zurückgegangen

Langfristig betrachtet ist das Interesse an der Bundespräsidentenkür in den vergangenen vier Jahrzehnten stetig zurückgegangen. Bis 1980 war die Beteiligung noch sehr hoch, über 90 Prozent. Das lag an der Wahlpflicht. Sie galt für die Hofburg-Wahl österreichweit bis 1982. Danach konnte sie noch per Landesgesetz angeordnet werden. Dies war 1986 und 1992 noch in vier Ländern der Fall. 1998 hatten Tirol und Vorarlberg noch Wahlpflicht, 2004 nur mehr Tirol - und 2010 war die erste Wahl, in der österreichweit keine Pflicht zur Stimmabgabe bestand.

In den 90er-Jahren fiel die Beteiligung von Wahl zu Wahl auf noch etwas über 80 Prozent, 1998 nahmen schwache drei Viertel der Berechtigten teil, 2004 etwas über 70 Prozent - und 2010 brach die Beteiligung bei der Wiederwahl von Heinz Fischer auf 53,57 Prozent ein. Dies lag damals daran, dass die ÖVP keinen eigenen Kandidaten im Rennen hatte, aber sich angesichts der SPÖ-Parteikarriere auch nicht zur Unterstützung Fischers durchringen konnte. Viele ÖVP-Wähler blieben damals daheim oder wählten "weiß".

(APA/Red)

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