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Vorarlberger IS-Kämpfer im Irak getötet

Der in Vorarlberg lebende Weißrusse soll im Irak auf Seiten des IS gekämpft haben.
Der in Vorarlberg lebende Weißrusse soll im Irak auf Seiten des IS gekämpft haben. ©AP/ANF
Bregenz/Sinjar - Offenbar mit dem Leben bezahlt hat ein 33-jähriger gebürtiger Weißrusse seinen Kampf für den Islamischen Staat im Irak. Er dürfte seit 2004 in Vorarlberg gelebt haben. Die kurdischen Kämpfer fotografierten unter anderem seinen österreichischen Aufenthaltstitel.
Vorarlberger Weißrusse als IS-Kämpfer im Irak getötet

Wie am Dienstag über ein türkischen Online-Nachrichtenportal bekannt wurde, ist der ehemalige Asylwerber, der bereits seit 2004 in Vorarlberg gelebt hat, in den vergangenen Tagen von kurdischen Kämpfern der YPG getötet worden.

Dokumente belegen Vorarlberger Herkunft

Nach der Einnahme von Sinjar durch kurdische Truppen vor rund zwei Wochen sind die YPG-Kämpfer weiter nach Süden vorgerückt. Wie ANF News berichtet, wurde der junge Weißrusse schließlich südlich der Stadt in einem Gefecht in den Bergen getötet. Bei dem Toten wurden mehrere Dokumente gefunden, die seine Identität und auch die Herkunft bestätigen.

Anhand der gefundenen Dokumente lässt sich auch die Reiseroute des Vorarlberger IS Kämpfers relativ genau nachzeichnen. So ist V. über Deutschland in die Türkei gereist. Dort hat er zumindest eine Zeit lang in einem Hotel in Istanbul gewohnt, bevor er auf dem Landweg die Grenze zu Syrien überquert hat. Wann genau das war, ist allerdings aus den gefundenen Unterlagen nicht ersichtlich. Ebenfalls unklar ist, wie er dann weiter in den Irak gekommen ist, wo er schließlich getötet wurde.

Die Geschichte des Deni V.

V. kam offenbar 2004 als Flüchtling nach Österreich. 2010 war er noch in der Betreuung der Caritas und wartete immer noch auf seinen Asylbescheid. Aus den gefundenen Dokumenten geht hervor, dass er spätestens seit Dezember 2012 die sogenannte “Rot-Weiß-Rot Karte Plus” besaß und damit einen gültigen Aufenthaltstitel erhielt. In seiner Zeit in Vorarlberg hat V. auch verschiedene Weiterbildungen besucht, so hat er unter anderem den Kranführerschein und auch den Staplerschein erworben. Zumindest 2010 schien V. noch keine radikalen Tendenzen gezeigt zu haben, hat er sich doch damals auch öffentlich bei Integrationsveranstaltungen aktiv eingebracht. Wann und wie genau der junge Mann dann radikalisiert wurde und warum er sich schlussendlich dem IS angeschlossen hat, bleibt offen.

Polizei kann Fall nicht bestätigen

Auf Nachfrage konnte man von Seiten der Polizei mit Verweis auf den Datenschutz den Fall V. nicht bestätigen.

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