Vorarlberger Industrie will verschieben
ndustriellenvereinigung (IV) und Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer haben am Freitag in einer an die Bundesregierung gerichteten Petition zur Verschiebung und neuerlichen Prüfung des Elternteilzeit-Gesetzes aufgerufen.
Das Bestreben, neue Teilzeitarbeitsplätze zu schaffen, um eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erreichen, werde von der Vorarlberger Industrie unterstützt, hieß es. In diesem Bemühen müssten allerdings die betrieblichen Verhältnisse bzw. die in den Betrieben vorhandenen Möglichkeiten ausreichend berücksichtigt werden. Teilzeit, die es insbesondere Arbeitnehmerinnen ermöglicht, neben der Betreuung ihrer Kinder einer Beschäftigung nachzugehen, habe es bisher schon gegeben, erinnert die Petition. Die Vorarlberger Industrie habe sich in den letzten Jahren auch verstärkt bemüht, Frauen in qualifizierte Beschäftigung zu bringen.
Die Verankerung eines Rechtsanspruches auf Teilzeitbeschäftigung, wie er im Regierungsentwurf vorgesehen ist, verursache dagegen in den Betrieben internen Unfrieden sowie zusätzliche Bürokratie. Außerdem kämen dadurch auf die Wirtschaft neue unzumutbare Belastungen zu, „während wiederholt zugesagte Entlastungen nach wie vor auf sich warten lassen“. Gesetzlicher Zwang wirke kontraproduktiv und sei jedenfalls kein geeigneter Ansatz, um das angestrebte Ziel einer Vermehrung der Teilzeitarbeitsplätze nachhaltig zu erreichen.
Genau das Gegenteil werde erreicht, warnte die Ländle-Industrie, „weil insbesondere Frauen Teilzeit in Anspruch nehmen; die Erwerbsquote der Frauen wird reduziert, Frauen werden für qualifizierte Positionen diskriminiert und es ist mit einem verstärkten Fachkräftemangel zu rechnen“. Als Ausweg schlägt die Vorarlberger Industrie positive Anreize vor, die Unternehmen dazu motivieren, künftig vermehrt Teilzeitarbeitsplätze anzubieten.
