Bereits im Herbst sollen in Pilotgemeinden Diskussionsprozesse in Gang gebracht werden, zu denen unterschiedlichste Akteure und Gruppen eingeladen werden. Auch sogenannte “Bürgerräte“, die sich aus zufällig aus dem Melderegister ausgewählten Bürgern zusammensetzen, werden über Fragen wie “Was ist Wohlstand?“, “Was ist Fortschritt?” oder “Wie soll sich Vorarlberg entwickeln?” diskutieren. Laut Hellrigl geht es darum, auf diese Weise gemeinsam getragene Zukunftsbilder zu entwerfen und umzusetzen.
Vorarlberg: Wirtschaftsstark und menschlich
Sausgruber betonte, dass das Land sich stets als wirtschaftsstarke Region mit menschlichem Antlitz definiert habe. Vorarlberg habe sich schon länger mit Fragen etwa des Freiwilligenengagements oder einer kinderfreundlichen Gesellschaft intensiv auseinandergesetzt. Dass nun infolge der Wirtschaftskrise in Ländern wie Frankreich, Deutschland oder Großbritannien darüber nachgedacht werde, wie der Wohlstand einer Gesellschaft auch abseits des Bruttoinlandprodukts (BIP) bewertet werden könne, sehe er als Bestätigung der Vorarlberger Überlegungen. “Wir wollen als Land aber nicht auf die Ergebnisse in anderen europäischen Nationen warten, sondern die Debatte proaktiv mitgestalten“, betonte der Landeshauptmann.
Vorarlberg könne bei dem nun anzugehenden Prozess auf ausgezeichneten Grundlagen wie etwa der Sozialkapitalstudie oder dem 2005 erstellten “Mars”-Report der Schweizer Forschungseinrichtung “BAK Basel” aufbauen, sagte Sausgruber. Durch die Einbeziehung der Bevölkerung sei sichergestellt, dass “die Ergebnisse auf eine breite Akzeptanz und eine hohe Identifikation stoßen“, zeigte sich der Landeshauptmann überzeugt.
APA