Der See war vor über 180 Jahren von Suezkanal-Ingenieur Alois Negrelli trockengelegt worden. Nun soll das Gewässer als Rückhaltebecken im Hochwasserfall und als Natur- und Naherholungsraum wiederbelebt werden. Die Fertigstellung ist für Ende 2013 geplant, hieß es in einer Aussendung der Stadt Feldkirch.
Egelsee in der Eiszeit entstanden
20 Jahre nach ersten Überlegungen zu einer Reaktivierung des Gewässers soll nun der neue Egelsee die Hochwassergefahr für die Anrainer des Flusses Esche reduzieren. In die Esche fließt das Wasser aus dem Tisner Tobelbach, dem Mühlbach sowie dem Pritschenbach. Es wird auf Liechtensteiner Seite über Mauren und Eschen bei Bendern in den Binnenkanal Richtung Rhein geleitet. Besonders das Liechtensteiner Industriegebiet Eschen war in den vergangenen Jahren mehrfach von Überschwemmungen schwer in Mitleidenschaft gezogen worden.
9.600 Kubikmeter Wasserinhalt
Der permanente Wasserinhalt des neuen 11.300 Quadratmeter großen Sees wird rund 9.600 Kubikmeter betragen, bei Starkregen kann der Egelsee dann künftig rund 40.000 Kubikmeter Wasser fassen, wodurch er zum wichtigen Rückhaltebecken wird. Insgesamt wird eine Fläche von 68.000 Quadratmetern rekultiviert. Damit soll das Gebiet zugleich zu einem wichtigen Lebensraum für Pflanzen und Tiere werden. Im Zuge der Baumaßnahmen werde auch eine für Berufspendler interessante Radwegverbindung zwischen Feldkirch und Mauren errichtet.
Die 2,95 Mio. Euro Kosten für das Projekt teilen sich Liechtenstein und Österreich. Während das Fürstentum 1,14 Mio. Euro beiträgt, werden in Österreich 1,81 Mio. Euro investiert. Beim Spatenstich sprachen Liechtensteins Regierungsrat Hugo Quaderer, Vorarlbergs Landesrat Erich Schwärzler (V) sowie die Bürgermeister von Feldkirch und Mauren, Wilfried Berchtold (V) und Freddy Kaiser, von einem Musterbeispiel dafür, wie es gelingen könne, die oft gegensätzlichen Interessen von Hochwassersicherheit und Umweltschutz zu vereinbaren.