AA

Vorarlberg-Landkrimi „Alles Fleisch ist Gras“

Reinhold Bilgerie führt Regie im ORF Vorarlberg-Landkrimi „Alles Fleisch ist Gras“.
Reinhold Bilgerie führt Regie im ORF Vorarlberg-Landkrimi „Alles Fleisch ist Gras“. ©Edith Rhomberg
Der mit Tobias Moretti und Wolfgang Böck topbesetzte Film unter der Regie von Reinhold Bilgeri ist am 27. Dezember zu sehen.   Dornbirn. Ein Krimi, wie er im Buch steht, sollte es werden. Und einer, der das subere Ländle und seine Bewohner abbildet, ohne zu viele Klischees zu bemühen.
Präsentation "Alles Fleisch ist Gras"

Das klischeebehaftete Image von „Sound of Music“, das Österreich und die Geschichte der Trapp-Familie einst in die Welt trug, soll endgültig abgelöst werden. Wenn es nach ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner geht, leistet die Serie der Landkrimis aus Österreichs Bundesländern einen guten Beitrag dazu.

Zur Präsentation des Films im Studio Dornbirn konnte ORF-Landesdirektor Markus Klement nicht nur die ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner aus Wien begrüßen, sondern auch Landtagspräsident Harald Sonderegger, Bürgermeisterin Andrea Kaufmann, Regisseur Reinhold Bilgeri und Wolfgang Böck, einen der Hauptdarsteller. Klement war erfreutüber das große Medieninteresse im Vorfeld der Ausstrahlung des Films, das es in dem Ausmaß sonst nur bei tragischen Ereignissen gebe. Persönlich anwesend waren außerdem Autor Christian Mähr sowie die Darsteller Sabine Waibel, Julia Koch, Gabi Fleisch, Mike Galeli.

Nach der Romanvorlage des in Dornbirn wohnhaften Autors Christian Mähr „Alles Fleisch ist Gras“ (erschienen 2010) und dem Drehbuch von Agnes Pluch inszenierte Regisseur Reinhold Bilgeri den Beitrag zur neuen ORF-Landkrimi-Reihe. Im dritten unabhängigen Teil der Serie steht nicht nur Vorarlberg drauf, es ist auch Vorarlberg drin. Für den 90-Minuten-Film wurden Sets an mehreren Orten im Land eingerichtet. Das Land Vorarlberg fördert die ORF-Produktion mit 150.000 Euro. „Unser Land wird erkennbar und gleichzeitig spannend ins Bild gerückt“, merkt Landtagspräsident Harald Sonderegger an. Einerseits wirke sich das touristisch positiv aus, andererseits habe sich für Vorarlberg bereits nachweislich ein wirtschaftlicher Nutzen ergeben, ist aus dem Landtag zu vernehmen.

Der Handlungsort der dramatischen Geschichte ist Dornbirn, wo ausgerechnet der städtischen Kläranlage eine wichtige Rolle als Schauplatz zukommt. „Eine durchaus untypische Location“, wie Bürgermeisterin Andrea Kaufmann anmerkt. Außer der üblichen Aufgabe der Abwasserreinigung scheint sie geradezu prädestiniert für die Beseitigung von Leichen, die sich hier ganz sauber entsorgen lassen, ohne DNA Spuren zu hinterlassen. Autor Christian Mähr sagt über den Ort des Geschehens: „Warum sollen Städte wie New York oder Berlin die Handlung spannender machen? Wenn es in Dornbirn nicht funktioniert, dann auch nicht anderswo“. Der Titel „Alles Fleisch ist Gras“ verweise darauf, dass alles vergänglich sei.

 „Bei uns wird nicht nur viel gemordet, es wird auch ordentlich entsorgt“, sagt Regisseur Reinhold Bilgeri, der das Material für den TV Film mit Vorarlberg Bezug in 21 Tagen im Kasten hatte. Als eine der größten Herausforderungen bezeichnet Bilgeri die Aufgabe, die Darsteller im Krimi im Vorarlberger Dialekt  sprechen zu lassen, ohne dabei Untertitel zu verwenden. Einige können da ihren Heimvorteil voll ausspielen. Sabine Waibel, die seit langem in Berlin lebt, erinnert sich an ihre Hohenemser Wurzeln: „Bilgeri’s Mama war meine Religionslehrerin. Eine Szene spielt in einer Villa, vor der ich als Kind oft stand und ausgerechnet da lande ich, als Adele, mit Tobias Moretti im Bett“. Tobias Moretti hat im wirklichen Leben eine Vorarlbergerin als Frau und der Linzer Wolfgang Böck hat den hiesigen Dialekt noch im Ohr von seiner früheren Arbeit am Theater in Bregenz. „Es ist nicht einfach, aber irgendwie kann man das hinbringen“, sagt Böck. Er legt vor allem auch Wert darauf, dass das mit dem Dialekt im Land selbst funktioniert und nicht nur außerhalb, wo es mit der Differenzierung weniger heikel sei.

Die Handlung

Durch einen Sturz über die Stiege stirbt Roland Mathis, der widerwärtige Schnüffler, der Anton Galba und seine heimliche Geliebte mit ihrem Verhältnis erpresst hatte. In Panik lässt Galba, Leiter der Abwasserreinigungsanlage Dornbirn, die Leiche im Häcksler verschwinden. Der den Fall untersuchende Polizist Nathan Weiss verdächtigt Galba von Anfang an. Allerdings gibt es auch in seinem Umfeld einen Widerling, den er gerne loswerden würde. Galba muss notgedrungen mitmachen…

„Alles Fleisch ist Gras“ Vorarlberg-Landkrimi

Tobias Moretti und Wolfgang Böck auf Verbrecherjagd. In weiteren Rollen stehen Petra Morzé, Harald Schrott, Anna Unterberger, Stefan Pohl und Christoph Grissemann vor der Kamera.

TV-Premiere Samstag, 27. Dezember 20.15 Uhr ORF eins

  • VIENNA.AT
  • Dornbirn
  • Vorarlberg-Landkrimi „Alles Fleisch ist Gras“
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen