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Vorarlberg: Landesregierung hebt Mindestlohn auf 1.800 Euro

Landesbedienstete sollen mindestens 1.800 Euro brutto verdienen.
Landesbedienstete sollen mindestens 1.800 Euro brutto verdienen. ©APA
Der Mindestlohn für Landesbedienstete soll, wie es im neuen Regierungspapier heißt, auf 1.800 Euro brutto angehoben werden. Damit will man ein Vorbild für die Privatwirtschaft sein.

Momentan zahlt die Landesregierung seinen Arbeitnehmern in der Verwaltung laut eines Berichts des ORF Vorarlberg mindestens 1.701 Euro. In den Krankenhäusern erhalten Landesbedienstete derzeit einen Brutto-Mindestlohn von 1.730 Euro.

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Plus von 3,45 Prozent

Nun kommt es nach zwei Jahren zur ersten Vorrückung, die in jedem Fall über der nun verkündeten Lohnaufstockung liegt, so Markus Vögel, Leiter der Personalabteilung des Landes. Noch vor Jahresende stehen außerdem Lohnverhandlungen an, im vergangenen Jahr gab es für die niedrigsten Einkommen ein Plus von 3,45 Prozent.

Nach Angaben von Vögel ist der Personenkreis der Landesbeschäftigten, die mit einem Mindestlohn angestellt sind, sehr klein. Außerdem liege selbst der geringste Zahltag ab 2020 nur knapp unter dem neuen Minimum der Regierung. Die angestrebte Vorbildwirkung wird dem Land also nicht allzu viel kosten.

"Viel Luft nach oben"

"Die Anhebung des Mindestlohnes ist grundsätzlich zu begrüßen, es gibt aber noch viel Luft nach oben", betont ÖGB-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer. "Ich sehe den neuen Mindestlohn des Landes als Grundlage für die Verhandlungen mit der Gewerkschaft öffentlicher Dienst (GÖD) im Dezember."

Stemmer hofft, dass sein Angebot zu einem stärkeren sozialpartnerschaftlichen Dialog von der Landesregierung angenommen wird. "Wer sich ernsthaft um die Arbeitnehmer in diesem Land bemüht, der muss mit den Gewerkschaften an einen Tisch sitzen", stellt Stemmer klar. "Die Gewerkschaften haben etwa bei den Lohnverhandlungen heuer schon sehr gute und für alle Beteiligten faire Ergebnisse erzielt. Dieser sozialpartnerschaftliche Weg muss auch in Vorarlberg möglich sein", wünscht sich der neue ÖGB-Landesvorsitzende ein "Aufeinanderzugehen" aller Beteiligten.

(Red.)

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