Schwarz-blau kippt das Rauchverbot in der Gastronomie, jedoch das Rauchverbot auf 18 Jahre anheben. Zudem soll es bald ein Rauchverbot in Autos geben, wenn Kinder mitfahren. Die Rauchverbotsregelung soll den Nichtraucherschutz, insbesondere was Kinder und Jugendliche angeht, verstärken.
Gesundheitliche Risiken durch “Sargnägel”
Die vor allem in Österreich beliebten Glimmstängel gelten generell als gesundheitsschädlich und werden im Volksmund auch als “Sargnägel” bezeichnet – und das nicht zu Unrecht: Rauchen gilt als Risikofaktor Nummer eins für eine Erkrankung an Lungenkrebs, auch Passivrauchen kann das Risiko erhöhen.
Bis zu 3.000 Euro Strafe
In anderen Ländern gibt es bereits ein solches Verbot und auch damit verbundene Strafen. Italien, Frankreich, England, Schottland, Griechenland und Zypern verbieten das Rauchen in Anwesenheit von Minderjährigen, wobei Italien die Regelung auch auf Schwangere ausweitet. In Griechenland wird das Missachten des Verbotes mit Geldstrafen von bis zu 3.000 Euro und einem Fahrverbot bestraft.
Ablenkung durch das Herauskramen
Aus Sicht des ÖAMTC ist vor allem die Ablenkung durch das “Herauskramen” und Anzünden der Zigarette als kritisch zu sehen. Jürgen Wagner vom ÖAMTC gibt an, dies sei gefährlich, da die Verkehrssicherheit durch jede Ablenkung beeinflusst werde. Dazu müsse aber gesagt werden, dass zum Beispiel ein Streit mehr ablenke als das Rauchen. Die Auswirkungen des Passivrauchen werden laut Wagner in einem Auto verstärkt, da die Belastung höher als beispielsweise in einem Lokal sei. Das Rauchen an sich sei im Hinblick auf die Verkehrssicherheit nicht das Problem, auch wenn die gesundheitsschädigende Wirkung nicht bestritten werden könne.
Unterschätzte Gefahr: “Thirdhand Smoke”
US-Forscher warnen zudem vor einer bis dato absolut unterschätzten Gefahr: “Thirdhand Smoke“. Damit ist gemeint, wenn sich der Gestank und giftige Stoffe in Kleidern oder auch auf Kindersitzen festsetzt. So kommen Kinder in Autos mit einem der 5.000 Substanzen in Kontakt, die beim Rauchen einer Zigarette entstehen. Alleine mehr als 90 davon gelten als krebserregend. Kinder können diese dann über kontaminierte Flächen aufnehmen.
Österreich in der Vorreiterrolle
Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) spricht sich für die Einführung der Regelung in Österreich aus und verweist dabei vor allem auf die gesundheitlichen Risiken: “Diese Regelung ist auch für Österreich sinnvoll. Der Gesundheitsschutz der Kinder muss absoluten Vorrang haben.” VCÖ-Experte Markus Gansterer betont zudem die Wichtigkeit des Verbotes: “Österreich sollte beim Gesundheitsschutz insbesondere von Kindern und Jugendlichen nicht zum Schlusslicht werden, sondern im Gegenteil eine Vorreiterrolle einnehmen.” (VOL.AT)
Video: Vorarlberger Wirte gespalten!
Ab Mai 2018 wäre es also auch in Österreich geplant gewesen – das absolute Rauchverbot. Doch seit Montag wissen wir: Die ÖVP ist eingeknickt, alles bleibt es so wie es ist. Zum Unverständnis sehr vieler Menschen. Auch die Wirte selbst sind gespalten, wie ein Lokalaugenschein des ORF Vorarlberg am Dienstagmittag in Feldkirch zeigte.