Von Christiane Eckert
Der junge rumänische Bettler räumt ein, dass er gemeinsam mit seinem siebenjährigen Bruder Zug gefahren ist. Doch der Mann war nicht allein, eine ganze Familie saß ohne Fahrschein im Zug. Er sei ohne Ticket gewesen, der Schaffner sei daraufhin auf das Kind losgegangen, habe es geschlagen und bedroht. „Es war Notwehr“, behauptet der Angeklagte. Der Schaffner widerspricht heftig und erklärt, er habe darauf gedrängt, dass der Schwarzfahrer in Hohenems aussteigen solle.
Ganzer Clan
„Es war ein ganzer Clan, sie provozierten mich und blockierten absichtlich die Zugtüren, damit der Zug nicht weiterfahren kann“, sagt der Zeuge. Nun wurden die Videoaufzeichnungen der ÖBB angesehen und weitere Zeugen befragt. Das Ergebnis: „Es ist für mich klar, dass Sie beim Schwarzfahren erwischt wurden und den Starken markiert haben. Sie waren äußerst aggressiv und hätten den Kontrolleur noch weiter attackiert, wenn man Sie nicht zurückgehalten hätte“, ist der Vorsitzende Richard Gschwenter überzeugt. So gibt es 800 Euro Strafe, die Hälfte davon auf Bewährung, der Schaffner erhält 400 Euro Schmerzengeld. Das Urteil ist rechtskräftig.