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VKI-Sammelklagen: Größter Zivilprozess der II. Republik?

Die bevorstehenden VKI-Sammelklagen für Geschädigte des Finanzberaters AWD in Sachen Immofinanz und Immoeast könnte das größte Zivilverfahren der Zweiten Republik werden.

Peter Kolba, Chef der Rechtsabteilung des Verein für Konsumenteninformation (VKI), schätzt, dass es um 4.500 Betroffene mit 45 Mio. Euro Gesamtschaden geht. Im bisher größten Zivilverfahren, dem WEB-Prozess in Salzburg, hatte der VKI für 3.200 Kleinanleger geklagt.

Die in der jetzigen Causa pro Fall im Schnitt 10.000 Euro Schaden entstanden durch den massiven Kursverfall der von AWD verkauften Immofinanz- und Immoeast-Aktien, wobei die Wertpapiere Anlegern von den Beratern als Fonds, als mündelsicher und sogar als “so sicher wie ein Sparbuch” angepriesen worden sind. Finanzieren wird die Sammelklage, die beim Wiener Handelsgericht eingebracht werden soll, der deutsche Prozesskosten-Finanzierer Foris.

Alle Beschwerdeführer, die sich bis zum 15. Jänner an der Sammelaktion des VKI beteiligt haben, bekommen noch im Februar ein konkretes Angebot zur Teilnahme an der Sammelklage mit der Post zugesandt. Tipp des VKI-Chefjuristen Kolba: “AWD-Beschwerdeführer, die eine Deckung durch eine Rechtsschutzversicherung haben, sollten sich jetzt rasch an ihre Versicherung wenden. Für diese Gruppe ist eine Teilnahme an der VKI-Aktion wirtschaftlich nicht sinnvoll.”

Die Klage ist für die Betroffenen praktisch gratis, so Kolba: “Die Geschädigten treten uns ihre Ansprüche ab, der VKI tritt als Kläger auf.” Nur bei einem Erfolg kassiert der Prozesskostenfinanzierer Foris. Die Verfahren wird der VKI “in einigen Wellen von Sammelklagen” organisieren, “so dass ein Richter das auch sehr prozessökonomisch abhandeln kann”, so Kolba am Mittwoch.

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