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Vierfachmord in Brünn: Verdächtiger flüchtete über Flughafen Wien

Der Mordverdächtige flüchtete über den Wiener Flughafen
Der Mordverdächtige flüchtete über den Wiener Flughafen ©DAPD (Sujet)
Ein 20-jähriger Amerikaner, der im Verdacht steht, im Mai 2013 in Brünn eine vierköpfige Familie ermordet zu haben, wird von den USA an Tschechien ausgeliefert. Diese Entscheidung wurde am Donnerstag am Gericht in Alexandria bei Washington gefällt.

Nach der Tat in der Nacht auf den 22. Mai 2013 im Brünner Stadtviertel Ivanovice soll sich der Mann mit einem Taxi nach Wien-Schwechat bringen haben lassen, von wo er mit einer AUA-Maschine in seine Heimat geflohen ist. Auf dem Washingtoner Flughafen klickten jedoch die Handschellen.

Opfer waren Angehörige

Bei den Opfern des Vierfachmordes in Brünn handelt es sich um die Cousine des mutmaßlichen Mörders, ihren Ehemann und deren zwei Söhne. Über das Tatmotiv ist nichts bekannt. Der 20-Jährige war Anfang Mai nach Tschechien eingereist.

Er wohnte im Haus der Verwandten und bot auf Facebook Englisch-Kurse an. Die Familie wurde mit zeitlichen Abständen zwischen den einzelnen Taten getötet. Die Leichen wurden danach in eine Garage gebracht, in Textilien verpackt und angezündet.

Brutaler Vierfachmord in Brünn

Die Ermittler in Brünn sprachen von einer “außerordentlicher Brutalität”, mit der die vier Menschen getötet wurden. “Ich habe so etwas noch nie gesehen”, sagte der leitende Kriminalist Antonin Hrdlicka. Der Täter habe verschiedene Waffen, darunter Messer, aber keine Schusswaffen, verwendet.

Crew erfuhr erst an Bord, wer aus Wien mitflog

Die Besatzung der AUA-Maschine war erst während des Flugs informiert worden, wen sie an Bord hat. Die Crew sollte sich aber nichts anmerken lassen, dass der extrem gefährliche Passagier erkannt worden sei. Die Überlegung, eventuell umzukehren und in Wien oder in Bratislava zu landen, wurde verworfen, damit der 20-Jährige keinen Verdacht schöpft.

Die Verteidigung hat nun eine Woche Zeit gegen das Urteil mit der Auslieferung Einspruch zu erheben. Sollte diesem nicht stattgegeben werden, würde das US-Außenministerium “das letzte Wort haben”, sagte Johana Grohova, Sprecherin des tschechischen Außenministeriums.

(apa/red)

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