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Vier Musliminnen klagen die FPÖ

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Vier muslimische Frauen aus Wien wehren sich gegen ein Foto von ihnen, das die FPÖ in einem Zeitungsinserat verwendet hat.

Die Aufnahme, das die Kopftuchträgerinnen mit zwei Kindern in einem Park zeigt, sei ohne Zustimmung der Abgebildeten entstanden und verwendet worden. Das sagte die Integrationssprecherin der Grünen Wien, Alev Korun. Die Frauen fordern nun Unterlassung und Schadenersatz.

Mitte September sei das Foto in einem halbseitigen FP-Inserat in der Tageszeitung „Kurier“ unter dem Titel „Islamismus am Vormarsch: Österreich wirksam schützen!“ platziert worden, so Korun. Zuvor habe es die FPÖ auch schon in einer Broschüre verwendet. Die Frauen seien durch Bekannte darauf aufmerksam gemacht worden, hätten sich alarmiert gezeigt und an die Grünen um Hilfe gewandt.

Heute, Dienstag, habe man mit Unterstützung eines Anwalts ein Schreiben an die FPÖ geschickt, in dem Unterlassung, Beseitigung des Fotos, Veröffentlichung einer entsprechenden Erklärung und Schadenersatz in Höhe von 15.000 Euro verlangt wird. Sollte die Partei nicht reagieren, würde man auch den Gang vor Gericht unterstützen, so Korun.

So weit werde es wahrscheinlich aber gar nicht kommen, so die Integrationssprecherin unter Berufung auf den Anwalt der Grünen: „Es handelt sich um eine klare und offenkundige Verletzung der berechtigten Interessen der Beteiligten.“ Dazu komme noch, dass das Inserat diffamierend gegenüber Muslimen sei, weil es eine Gleichsetzung mit dem Islamismus vornehme. Die Grünen rechnen daher mit einem Vergleich.

FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky meinte zu den Vorwürfen, dass man Fotos grundsätzlich nur dann verwende, wenn man auch die Rechte dafür besitze. Den betreffenden Fall kenne er nicht, gehe aber davon aus, dass dies auch bei der betreffenden Abbildung der Fall gewesen sei.

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