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Videoüberwachung am Wiener Reumannplatz kommt

Die Videokameras werden permanent auf Lichtmasten montiert.
Die Videokameras werden permanent auf Lichtmasten montiert. ©APA (Sujet)
Nach den Krawallen in der Silvesternacht in Wien-Favoriten einigte man sich nun auf eine permanente Videoüberwachung des Reumannplatzes. Die Kameras sollen auf Lichtmasten montiert werden.
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Am Reumannplatz in Wien-Favoriten wird eine permanente Videoüberwachung installiert. Dies ist eines der Ergebnisse jenes Sicherheitsgipfels, der nach den Krawallen in der Silvesternacht am Dienstag über die Bühne gegangen ist.

Teilgenommen haben daran Vertreter der Polizei, der Stadt, der Bezirks sowie diverser Vereine und Organisationen. Berichtet wurde dabei unter anderem, dass es offenbar keinen religiösen oder politischen Hintergrund für die Vorfälle gab.

16 Personen nach Silvester-Krawallen in Wien ausgeforscht

Dies würden die bisherigen Ermittlungen des Landeskriminalamts Wien zeigen, teilte die Polizei nach der Sitzung mit. Die Straftaten seien von Personen mit "gesteigerter krimineller Energie" verübt wurden. Insgesamt wurden 16 Personen, darunter die drei Rädelsführer, ausgeforscht. Fünf davon wurden festgenommen und in Untersuchungshaft genommen.

Mit der Sicherheitsinitiative "Gemeinsam.Sicher" gehe die Polizei bereits seit längerem erfolgreich auf die Bürgerinnen und Bürger der Stadt zu, wurde beteuert. Auch die Zusammenarbeit des Stadtpolizeikommandos Favoriten mit den verschiedenen Sozial- und Jugendeinrichtungen beruhe auf jahrelangen intensiven Erfahrungen. Zu den sicherheitspolizeilichen und präventiven Anstrengungen seien aber auch integrations- und lokalpolitische Maßnahmen nötig, hieß es.

Permanente Videoüberwachung am Reumannplatz vereinbart

Seitens der MA 13 (Bildung und Jugend) werde darum ein Pilotprojekt zur noch engeren Vernetzung von Jugend-, Sozial- und Polizeiarbeit in Favoriten gestartet. Auch der österreichische Integrationsfond habe hier seine Unterstützung zugesagt. Doch auch die erhöhte Präsenz von Polizei im öffentlichem Raum sowie eine stationäre Videoanlage sollten dazu beitragen, für Ruhe und Sicherheit zu sorgen, zeigt man sich bei der Polizei zuversichtlich.

"Meinem Wunsch nach mehr Polizei-Planstellen wurde nicht zugestimmt", beklagte hingegen Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ) im Gespräch mit der APA. Der rote Bezirkschef hat bereits wiederholt eine entsprechende Aufstockung urgiert. Favoriten, so sein Argument, habe 207.000 - aber aktuell insgesamt nur 319 Polizeiplanstellen. Im Schnitt würden in Österreich 333 Polizisten auf 100.000 Einwohner kommen. Er fordert, den Bezirk "gerecht" zu behandeln.

Zufrieden zeigte er sich darüber, dass nun vereinbart worden sei, spezielle Beamte auszubilden, die mit den Jugendlichen im Bezirk Kontakt pflegen sollen. Auch dies ist eine längere Forderung des Favoriten-Chefs. Denn Bereitschaftspolizisten, die im Ernstfall aus anderen Teilen der Stadt herbeigerufen würden, hätten oft keine entsprechenden Kenntnisse der Situation, gab er zu bedenken.

Großteil der Randalierer stammt nicht aus Favoriten

Die Videokameras sollen nicht nur temporär das Bezirkszentrum ins Visier nehmen, sondern die Überwachungstechnik wird permanent montiert- und zwar auf Lichtmasten. Welches Areal genau betroffen sein wird, werde nun ausgearbeitet, sagte Franz.

Nach Angaben des Bezirksvorstehers gab es auch weitere Informationen zu den Tätern. Jene meist jungen Menschen, die in der Silvesternacht randaliert haben, sollen nur zu einem Viertel aus Favoriten gekommen. Der Großteil stammt demnach aus anderen Bezirken.

Jörg Konrad, der Sicherheitssprecher des Rathaus-Koalitionspartners NEOS hielt ebenfalls fest: "Wien hat viel zu wenig Polizistinnen und Polizisten." Zwar könne man über eine Videoüberwachung "unter Einhaltung aller gesetzlichen Standards" reden, es sei aber auch die Erhöhung der Planstellen nötig.

(APA/Red)

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