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Videoüberwachung in “Öffis“ beginnt

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In Wien startete am Samstag der einjährige Probebetrieb für die Videoüberwachung in den öffentlichen Verkehrsmitteln - Kameras in zwei U-Bahnen und zwei Straßenbahnen - Daten 48 Stunden gespeichert. Forum zum Thema

Kleine Kameras werden in zwei U-Bahnen und zwei Straßenbahn-Beiwagen das Wageninnere filmen. Gespeichert werden die Daten für 48 Stunden.

Die Wiener Linien erhoffen sich zum einen abschreckende Wirkung für potenzielle Vandalen und zum anderen Verbrechens-Aufklärung im Nachhinein. Dementsprechend bewusst wird der Fahrgast auf die Kameras von der Größe eines Decken-Sprinklers hingewiesen. Piktogramme mit der Aufschrift „Dieser Zug wird für Ihre Sicherheit videoüberwacht“ werden an und in den Wagen angebracht.

Daten werden nur “Anlass bezogen” angesehen”

Die digital gespeicherten Aufzeichnungen sollen allerdings nur „Anlass bezogen“ angesehen werden, betont man bei den Wiener Linien – also wenn ein Vandalenakt oder sonstiger Vorfall gemeldet wird. Ansonsten überschreibt die angehängte Festplatte nach knapp zwei Tagen automatisch und schrittweise ihre ältesten Aufnahmen. Im Probebetrieb haben im Fall der Fälle lediglich zwei Mitarbeiter Zugang, um den Datenschutz zu gewährleisten.

ARGE Daten kritisiert “Populismus”

Die ARGE Daten sieht Video-Überwachung kritisch: Damit gebe die Wiener Stadtverwaltung einem „populistischen Sicherheitsdruck“ nach. Dies habe schon in anderen Städten keine spürbare Verbesserung von Sicherheit oder Absenkung der Gesamtkriminalität gebracht, hieß es in einer Aussendung am Freitag.

Nur geringer Effekt

Laut ARGE Daten zeigte eine 2002 durchgeführte Studie in Großbritannien, dass bei 24 untersuchten Videoeinsatzgebieten die Kriminalitätsrate in 13 Fällen zwar gesunken ist, in vier jedoch gestiegen und bei sieben gleich geblieben ist. Insgesamt habe der Effekt der Kriminalitätssenkung gerade fünf Prozent betragen.

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