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VgT deckt Elektro-Folter an Schweinen auf

Der VgT erstattete nach eigener Aussage mehrere Anzeigen.
Der VgT erstattete nach eigener Aussage mehrere Anzeigen. ©VgT
Dem VgT wurde offenbar Material aus einem Schlachthof in der Steiermark zugespielt. Zu sehen ist, wie Mitarbeiter Schweine mit Elektrotreibgeräten bearbeiten.
Elektro-Folter bei Schweinen
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Aufnahmen des steirischen Schlachthofs zeigen Mitarbeiter, die Schweine in unterschiedlichen Situationen mit Elektrotreibgeräten quälen. In mehreren Fällen schauen die amtliche Schlachthoftierärzte minutenlang dabei zu und schreiten nicht ein, heißt es in einer Aussendung des Vereins, der umfassende Anzeigen erstatten will.

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Vor wenigen Wochen begann der Skandal um einen steirischen Schlachthof, der laut Medienberichten Fleisch von Tieren verarbeitet hatte, die der Tierkörperverwertung zugeführt hätten werden sollen. Nun empören Aufnahmen vom August und Oktober diesen Jahres, die vermutete grobe Übertretungen des Tierschutzgesetzes und der Schlachtverordnung zeigen sollen.

Schweine brüllen vor Schmerz

Laut der Europäischen Verordnung zum Schutz von Tieren zum Zeitpunkt der Tötung ist der Einsatz von Elektrotreibern streng reglementiert und limitiert. Nur an eindeutig bewegungsverweigernden Tieren, die sich auch tatsächlich weiterbewegen können, dürfen Elektrotreiber in geringem Maße eingesetzt werden. Die Videos aus dem Schlachthof zeigen eine andere Realität: "Schweine, die bereits laufen oder gar mit anderen Schweinen eingeklemmt sind, werden systematisch geschockt. Die Schreie der Schweine sind bis zum gegenüberliegenden Friedhof zu hören", erklärt VgT-Vizeobmann David Richter.

"Schlachthoftierärzte schauen zu"

Direkt an den Tierärzten vorbei werden die Schweine laut VgT mit dem Elektroschockgerät getrieben - ohne Eingreifen der Veterinäre, systematisch über mehrere Stunden hinweg. Der VgT erstattete Anzeige gegen die beiden gezeigten Tierärzte wegen Amtsmissbrauchs.

Schläge, Treten und verletzte Tiere

Besonders schwer zu ertragen sind die Szenen eines Schweins mit deutlichen Gehproblemen und einem vermutlich stark verletzten Vorderbein. Trotz dieser Verletzungen wird das Tier mit dem Elektroschocker zum Gehen gezwungen. Ein Rind wird mit stark geschwollenem Bein, humpelnd angeliefert. Andere Aufnahmen zeigen Schläge in die Gesichter von Schweinen und Rindern und einen Tritt in Richtung Schweinekopf. Derartige Schläge und Tritte sind wiederum durch die Schlachtverordnung verboten. Eine umfassende Anzeige gegen die Mitarbeiter des Schlachthofs wurde der BH Leibnitz übermittelt, wie es in der Aussendung des VgT heißt.

(Red.)

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