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Vettel setzte Siegeszug in Monaco fort

©AP
Sebastian Vettel hat mit Können und Glück und trotz einer eklatanten Boxenpanne erstmals auch den Formel-1-Grand-Prix von Monaco gewonnen.
Monaco: Highlight der Formel 1

Der Weltmeister siegte nach einem furiosen Dreikampf bei der im Finish extrem spannenden 69. Auflage dieses Klassikers vor Fernando Alonso im Ferrari sowie McLaren-Pilot Jenson Button. Mit dem bereits fünften Saisonsieg im sechsten Rennen baute Vettel seine WM-Führung auf Lewis Hamilton weiter aus. Vettels 15. GP-Sieg war zugleich der 20. für das Weltmeister-Team Red Bull Racing.

Vettel erster deutscher Monaco-Sieger seit zehn Jahren

Erstmals durfte sich der strahlende Vettel nach diesem Thriller aus dem Fürstenmund das “Ich bin glücklich, dass sie es sind” anhören sowie zwei Wangenbusserln der angehenden Fürstin Charlene in der Fürstenbox abholen. “Unglaublich. Ich bin extrem glücklich, dass nun auch mein Name in der Siegerliste dieses Rennens steht”, jubelte der 23-jährige Deutsche über seinen allerersten Triumph an der Cote d’Azur, den ersten eines Deutschen seit zehn Jahren.

Red Bull verhaut die Boxenstopps

Dabei hatte es trotz der 20. Pole-Position zwischendurch gar nicht gut ausgesehen für den jungen Champ. Vettel fuhr zwar zunächst schnell eine deutliche Führung auf Button und Alonso heraus. Dann wurde man bei Red Bull von den frühen Reifenstopps der Konkurrenz aber offensichtlich überrascht, denn Vettels erster und letztlich einziger Reifenwechsel dauerte doppelt so lange als normal. Teamkollege Mark Webber musste sogar eine halbe Minute warten und fiel vom vierten auf den 14. Rang zurück.

Safety Car bringt Spannung in Monaco

Der große Profiteur war Button, der in Führung ging und danach seinen McLaren mit Supersoft-Reifen derart “fliegen” ließ, dass er 15 Sekunden Vorsprung auf Vettel herausfuhr. Als das Safety Car erstmals auch noch just in dem Moment herauskam, als Vettel durch den zweiten Boxenstopp von Button und Alonso wieder die Führung übernommen hatte, schien endgültig alles verloren.

Vettel fährt mit nur einem Stopp

Der Rest war Dramatik pur. Alonso und Button – trotz Dreistopp-Taktik – saugten sich schnell wieder an Vettel heran. Der Deutsche entschied deshalb, trotz anderslautender Anweisung aus der Box mit dem härteren Reifensatz fertig zu fahren. “Meine Reifen waren zwar langsamer, haben aber auch länger gehalten”, erklärte Vettel.

Massencrash kurz vor Ende – Petrow im Krankenhaus

Wie schon eine Woche zuvor in Barcelona verteidigte Vettel seine Führung mit Zähnen und Klauen, fuhr aber auch bestechend fehlerlos. Mitten in diesem großen Dreikampf um den Sieg löste ein Massencrash, bei dem Renault-Pilot Witali Petrow kurz bewusstlos war und ins Krankenhaus gebracht werden musste, sechs Runden vor Schluss einen Rennabbruch und die endgültige Entscheidung zugunsten des Deutschen aus.

Red Bull und Vettel riskieren und gewinnen

Denn während der 21-minütigen Wartephase durften alle Fahrer Reifen wechseln und danach hatte Vettel keine Mühe mehr, seine Führung ins Ziel zu bringen. “Der Sieg schien schon in weiter Ferne zu sein. Wir hatten aufgrund des Boxenproblems keine andere Chance mehr zu gewinnen als mit einem Einstopp-Strategie”, gab sich Vettel hochzufrieden. “Wir haben riskiert und gewonnen.”

In der WM führt er jetzt so deutlich vor dem in Monaco sechstplatzierten Hamilton, dass er auch nach den kommenden zwei Rennen in Montreal und Valencia in der WM auf jeden Fall weiter führen wird. “Aber Vorsicht, der Weg ist noch weit”, warnte Vettel.

Endstand nach 78 Runden:
1. Sebastian Vettel GER Red Bull 2:09:38,373
2. Fernando Alonso ESP Ferrari + 1,138
3. Jenson Button GBR McLaren 2,378
4. Mark Webber AUS Red Bull 23,101
5. Kamui Kobayashi JPN Sauber 26,916
6. Lewis Hamilton GBR McLaren 27,210
7. Adrian Sutil GER Force India 1 Runde
8. Nick Heidfeld GER Lotus Renault 1 Runde
9. Rubens Barrichello BRA Williams 1 Runde
10. Sebastien Buemi SUI Toro Rosso 1 Runde
11. Nico Rosberg GER Mercedes 2 Runden
12. Paul di Resta GBR Force India 2 Runden
13. Jarno Trulli ITA Team Lotus 2 Runden
14. Heikki Kovalainen FIN Team Lotus 2 Runden
15. Jerome d’Ambrosio BEL Virgin 3 Runden
16. Vitantonio Liuzzi ITA Hispania 3 Runden
17. Narain Karthikeyan IND Hispania 4 Runden
18. Pastor Maldonado VEN Williams 5 Runden
Out: Witali Petrow (RUS/Lotus Renault), Michael Schumacher (GER/Mercedes), Felipe Massa (BRA/Ferrari), Timo Glock (GER/Virgin), Jaime Alguersuari (ESP/Toro Rosso) Nicht am Start: Sergio Perez (MEX/Sauber)

(APA)

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