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Vettel gewinnt wieder, Konkurrenz verzweifelt

©AP
Nach dem "Ausrutscher" von Montreal hat Sebastian Vettel in der Formel 1-WM wieder alles fest im Griff.
Vettel gewinnt in Valencia

Selbst Fernando Alonso und Lewis Hamilton haben nach dem Vettel-Comebacksieg in Valencia offensichtlich den Glauben aufgegeben, den Deutschen auf dem Weg zum zweiten Titelgewinn noch stoppen zu können. Das Red-Bull-Auto und der Pilot sind so überlegen, dass es in acht Rennen sieben Poles, sechs Siege und zwei zweite Plätze für Vettel gegeben hat. Das war bisher noch nicht dagewesen.

Bricht Vettel Schumachers Rekord?

Red Bull gewinnt also weiter, die Konkurrenz verzweifelt. Und viele fragen sich nach dem Rekordrennen von Valencia – noch nie war ein Fahrer in den ersten acht Rennen schlechtestenfalls Zweiter und noch nie kamen (alle) 24 Autos ins Ziel – ob Vettel nun sogar den Rekord Michael Schumachers bricht. Sein Landsmann war 2002 nach dem achten Sieg im elften Saisonrennen schon am 21. Juli in Magny Cours und damit nach nur 64,7 Prozent der Rennen vorzeitig Weltmeister geworden. Allerdings gab es damals nur 17 Saisonrennen und noch die alte Punkteregel.

Können nur neue Regeln Vettel stoppen?

Wie also soll man den derzeit besten Fahrer im offensichtlich nach wie vor besten Auto stoppen? Nach 2002 hatte man auf die Schumi-Dominanz sogar mit einer neuen Punkteregel reagiert. Diesmal versucht man es sogar schon während der Saison ebenfalls über die Regeln, denn sportlich ist die Konkurrenz dem RB7 offenbar nicht gewachsen. Einmal ist McLaren nahe dran, dann wieder – wie in Valencia – Ferrari. Mercedes, wo Schumacher nun fährt, ist ein Schattenteam geworden. Platz 17 für den Rekord-Weltmeister in Spanien war eine Demütigung.

In Valencia machte Vettel keinen Fehler

Dabei hatte Jenson Button nach seinem Glückssieg in Kanada noch gehofft, dass dies Spuren bei Vettel hinterlassen habe. Doch der 23-Jährige reagierte im Stile eines Champions. Wie in Barcelona, Monaco und Kanada wurde er zwar gejagt wie ein Fuchs, diesmal passierte ihm aber kein Fehler. In 57 Runden kein Zucker, keine Unsicherheit. “Dabei hat uns Alonso erstmals bis zum letzten Meter voll gefordert. Das war bis zum Schluss auf letzter Rille”, sagte Vettels Motorsport-Chef Helmut Marko anerkennend. Einzige Einschränkung: “Sebastian hätte noch Reserven gehabt.”

Mehr als drei Siege Vorsprung für Vettel

Elf Rennen stehen noch an und wenn Red Bull selbst auf Strecken wie Valencia – Teamkollege Mark Webber: “Dort wären wir noch am verwundbarsten gewesen” – problemlos siegt, dann gute Nacht Konkurrenz. Selbst wenn der Deutsche drei Mal ausfällt und Button oder Webber ebenso oft gewännen, wird Vettel bei 77 Punkten Vorsprung und 25 Zählern für den Sieg auch nach der Sommerpause Ende August in Spa noch an der Spitze liegen.

Sehr frühzeitiger WM-Titel für Vettel wahrscheinlich

Wahrscheinlicher ist freilich, dass Vettel schon so gut wie Champion ist, wenn die Formel1 nach dem Italien-GP am 11. September in Monza Europa wieder den Rücken kehrt. Obwohl dann noch sechs Übersee-Rennen anstehen.

Hamilton und Alonso sehen wenig Chancen

“Es ist praktisch vorbei”, gestand Hamilton in Spanien und auch Alonso gab zu, dass man angesichts des Rückstandes auf den RB7 nicht mehr wirklich mit dem WM-Titel rechne: “Wir haben seit dem Saisonstart den Rückstand halbiert. Aber wie soll man Weltmeister werden, wenn man noch immer acht Zehntel langsamer ist?”

Selbst die Hoffnung, dass das ab Silverstone geltende “Zwischengas-Verbot” an der Übermacht etwas ändern könnte, ist mittlerweile verflogen. Der RB7 bestehe nicht nur aus einem Erfolgsgeheimnis, machte Marko klar. Zudem liegt Silverstone den Red Bulls perfekt.

Alle zufrieden mit Weltmeister Vettel

Vettel selbst flog in bester Laune zurück in die Heimat. “Er wollte unbedingt ein perfektes Wochenende abliefern und hat genau das geschafft. Er hat nach Montreal zurückgeschlagen. Er schafft es immer wieder, uns zu überraschen”, war auch Vettels Teamchef Chris Horner angetan.

Vettel zeigt sich bestens gelaunt

Der Fahrer selbst hatte so viel Spaß und am Ende Freude, dass er am liebsten Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz mit aufs Podium genommen hätte. So machte er sich dafür bei der Pressekonferenz einen Spaß, indem er via TV seine Kumpels daheim daran erinnerte, dass er vor exakt fünf Jahren maturiert hatte. Die Formel-1-Reifeprüfung hat er ebenfalls längst abgelegt.

(APA/VOL)

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