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Verständigung auf Neuordnung globaler Finanzmärkte

Beim Weltfinanzgipfel in Washington haben die führenden 20 Wirtschaftsnationen (G-20) neue Initiativen zur Belebung der Weltwirtschaft in Aussicht gestellt. IWF-Chef Strauss-Kahn hofft darauf, dass die Industrie- und Schwellenländer rund zwei Prozent ihres BIP für Konjunkturprogramme aufwenden. Auf dem Gipfel wurde ein Aktionsplan zu einer umfassenden Neuordnung der Finanzmärkte vereinbart.

“Wir sind entschlossen, unsere Kooperation zu verstärken, bei der Wiederherstellung des Weltwachstums zusammenzuarbeiten und die notwendigen Reformen zur Stabilisierung des Finanzsystems zu erreichen”, erklärten die Staats- und Regierungschefs. Sie verzichteten dabei allerdings auf ein abgestimmtes Konjunkturpaket.

Dennoch zeigten sich zahlreiche Teilnehmer optimistisch, dass die gemeinsamen Beschlüsse bald Wirkung zeigen. “Ich glaube, dass eine ganze Anzahl von Ländern in den kommenden paar Wochen bedeutende weitere Erklärungen abgeben wird”, sagte der britische Premier Brown. Auch nach Angaben eines hochrangigen US-Regierungsbeamten sind mehrere Konjunkturpakete in Arbeit.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) will die Überwachung der Finanzmärkte ausweiten. Bislang durchleuchte das entsprechende Programm des Fonds die Finanzsysteme lediglich von etwas mehr als 40 Ländern, sagte IWF-Direktor Strauss-Kahn.

Selbst unter den in der G-20-Gruppe zusammengeschlossenen Ländern gebe es sieben Staaten, die noch keine Vereinbarung mit dem Weltwährungsfonds über eine regelmäßige Finanzsektor-Analyse hätten. Der Fonds stehe auch zur Verfügung, weltweit Konjunkturprogramme der einzelnen Staaten aufeinander abzustimmen, sagte Strauss-Kahn.

Zur Finanzierung der zusätzlichen Aufgaben erwartet er in den nächsten Monaten eine “deutliche” Aufstockung der Mittel des IWF durch seine Mitgliedsländer. Er hob den Schritt Japans hervor, das erst kürzlich 100 Milliarden Dollar (79 Milliarden Euro) zusätzlich in den Fonds fließen ließ. Einige Länder erwägen laut Strauss-Kahn, ebenfalls die IWF-Mittel aufzustocken. Mit dem Geld sollen aber vor allem Kreditprogramme für notleidende Mitgliedsstaaten finanziert werden. Dem Weltwährungsfonds gehören 185 Mitgliedsstaaten an.

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