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Verkürzte Öffnungszeiten wegen Corona: Geschäfte nur mehr bis 19 Uhr offen

Die Öffnungszeiten im Handel werden eventuell noch weiter gekürzt.
Die Öffnungszeiten im Handel werden eventuell noch weiter gekürzt. ©APA/AFP/INA FASSBENDER
Im Kampf gegen das Coronavirus wird nun ein weiterer Schritt gesetzt: Die Öffnungszeiten jener Geschäfte, die die Grundversorgung gewährleisten, wurden auf 19.00 Uhr begrenzt.
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Die Sozialpartner haben sich am Donnerstag auf Schutzmaßnahmen für Handelsangestellte in Zeiten der Corona-Pandemie geeinigt: Geschäfte dürfen nur noch bis 19.00 Uhr offen haben.

Schwangere sollen freigestellt werden, Beschäftigte mit Vorerkrankungen bzw. Risikogruppen wie Ältere in Tätigkeitsbereichen eingesetzt werden, bei denen sie keinen direkten Kundenkontakt haben. Das teilten ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian und WKÖ-Präsident Harald Mahrer Donnerstag in der "ZiB 2" mit.

Öffnungszeiten im Handel werden gekürzt

Mahrer zeigte sich zufrieden mit dem Verhandlungsergebnis zum Handel. Man habe ein "sehr vernünftiges Paket" zustande gebracht. Die Arbeitnehmervertreter hatten eigentlich die Begrenzung der Öffnungszeiten mit 18.00 Uhr gefordert. Das sei jetzt ein Kompromiss, man werde schauen, ob 19.00 Uhr nötig ist. Wenn nicht werde man weitere Schritte setzen, sagte ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian.

In den Gesprächen am Donnerstag habe man auch vereinbart, die Regierung aufzufordern, dass Corona-Zulagen oder -Prämien nicht durch steuerliche Belastung zusammenschmelzen, berichtete Katzian.

Der Vorschlag benötigt eine Verordnung. Laut Öffnungszeitengesetz dürfen Geschäfte derzeit unter der Woche von 6 bis 21 Uhr und an Samstagen von 6 Uhr bis 18 Uhr offen halten, insgesamt also bis zu 72 Stunden pro Woche. Ausgenommen von dieser Regelung waren bisher unter anderem Bahnhöfe und Flughäfen.

Gespräche über frühere Schließung in weiteren Branchen

Gelten werden die verkürzten Öffnungszeiten nicht nur für den Lebensmittelhandel, sondern für alle Geschäfte, die jetzt noch offen haben dürfen. In einem weiteren Schritt wollen die Sozialpartner auch Schutzmaßnahmen für andere Branchen regeln, zum Beispiel die Post und Paketzusteller.

An den Kassen werden bereits jetzt nach und nach Plexiglasscheiben angebracht, die Beschäftigten bekommen Masken und Arbeitshandschuhe bereitgestellt. Bei allen Kassen sollen Bodenkennzeichnungen einen Abstand der Kunden zueinander sicherstellen. Kassen, Pausen- und Aufenthaltsräume sowie Toilettenanlagen werden regelmäßig desinfiziert. Kundenkarten werden aktuell nicht gescannt, Kunden sind angehalten, ihre Einkäufe mit der Karte zu bezahlen.

"Bei besonders starkem, hohen Kundenandrang zu Stoßzeiten fordern wir die Händler auf, dafür zu sorgen, dass nicht zu viele Kundinnen und Kunden gleichzeitig eingelassen werden", heißt es in dem gemeinsam von Gewerkschaft und Wirtschaftskammer ausgearbeiteten Schutzpaket für die Beschäftigen im Lebensmittelhandel. Die frei werdenden Zeiten durch die kürzeren Öffnungszeiten sollen zum Nachschlichten der Regale genutzt werden.

(APA/Red)

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