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"Verkehr frei" auf der Arlberg-Ersatzstraße

Die hohe Straßenpolitik jubelte bei der Gasteltobeltunnel-Freigabe in Innerbraz. Einige Klostertaler sowie der Verein "Zukunft Klostertal" beäugte das Bauwerk kritisch.

Mehr Verkehr, mehr Belastung und mehr Gefahr in den Ortskernen werden befürchtet. Vor zwei Jahren begannen die Arbeiten im Bereich des Gasteltobels zwischen Innerbraz und Dalaas. Die S-16-Ersatzstraße sollte lawinen- und murensicher ausgebaut werden. So hatte die Motivation der Finanziers, Land und Autobahnen- und Schnellstraßen Finanzierungs AG (ASFINAG), für den Lückenschluss entlang der L 97 gelautet. Heute ist das 360 Meter lange Bauwerk vollendet, knapp drei Millionen Euro in den Tunnel parallel zur Arlbergschnellstraße investiert.

„In den teuersten Traktorweg Vorarlbergs“, brachte ein Eröffnungsgast den künftigen Zweck der L 97 auf den Punkt. Wurde doch die Verbindung zwischen den Klostertaler Orten vorzugsweise für den langsam fahrenden Verkehr ausgebaut und mit dem Gasteltobeltunnel versehen.

Jenes Bauwerk, das in den Abendstunden am Montag, nicht nur von Bundesminister und Tunnelinitiator Hubert Gorbach höchstpersönlich sondern auch von Landeschef Herbert Sausgruber, seinem Vize Dieter Egger, ASFINAG-Vertreter Norbert Deweis, Bezirkshauptmann Leo Walser und Gendarmeriechef Manfred Bliem für den Verkehr freigegeben und gefeiert wurde. Dabei gab es unter der Gästeschar aber auch kritische Stimmen. „Hoffentlich rufen wir damit nicht noch mehr böse Geister“, sprach der Innerbrazer Gemeindechef Werner Walser von möglichen Vignetten- und Stauflüchtlingen, die die gut ausgebaute L 97 künftig missbrauchen und mehr Gefahr in die Ortskerne bringen könnten.

Mehr Verkehr und Belastung durch den Lückenschluss auf der L 97 befürchtet zudem der Verein „Zukunft Klostertal“. „Statt stückweise auszubauen, muss endlich ein Gesamtkonzept her“, forderte Günter Wehinger im Vorfeld einmal mehr.

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