Während der 31-jährige Angeklagte weiter darauf beharrte, dass es sich bei der Tat um ein abgesprochenes Rollenspiel gehandelt hat, berichteten Zeugen davon, dass die Pharmareferentin am Tag nach dem Vorfall schwer traumatisiert gewesen ist.
Handwerker suchte Frau in Halloween-Nacht auf
Der Beschäftigungslose hatte im September 2013 damit begonnen, die Wohnung der Frau auszumalen.
Zu Halloween läutete er gegen 20.00 Uhr an ihrer Tür in Wien-Hietzing, wobei er sich laut Anklage zum Schein erkundigte, ob die Wände schon trocken seien.
Die Vergewaltigung laut Anklage
In der Wohnung soll er dann eine Gaspistole gezückt, der Frau die Waffe an den Hinterkopf gedrückt und diese gefesselt und geknebelt haben. Anschließend wurde das wehrlose Opfer laut Staatsanwaltschaft mehrfach vergewaltigt.
Danach soll der Mann die 47-Jährige noch gezwungen haben, ihn zwei Mal zu einem nahe gelegenen Bankomaten zu begleiten, wobei sie mit ihrer Bankomat-Karte insgesamt 3.260 Euro behob, die er sich aneignete.
Angebliche Vergewaltigungsphantasien
Der Angeklagte wies die Anschuldigungen bereits am ersten Prozesstag Anfang April von sich. “Sie hat gesagt, sie hat Vergewaltigungsfantasien, hat sich aber noch nicht mit jemandem drüber getraut.”
Bei einem vorangegangenen Besuch am 26. Oktober, bei dem es schon zu sexuellen Handlungen gekommen sei, habe sie ihn gefragt, “ob ich mich dazu bereit erklären würde”.
Freundin: “Sie war ein Häufchen Elend”
Am Tag nach dem Vorfall war die Frau allerdings Zeugen zufolge in einem Ausnahmezustand. “Sie war ein Häufchen Elend, hat gezittert und kaum etwas reden können”, beschrieb die beste Freundin vor Gericht.
Freundin schildert Zustand des Opfers
Die 47-Jährige hatte sie per SMS kontaktiert, weil sie “nicht alleine sein konnte”. Nach und nach habe sie schließlich über die Stunden zuvor berichtet. “Sie hat gesagt, mir ist das schlimmste passiert, was einer Frau passieren kann, ich wurde vergewaltigt”, so die Freundin.
Gemeinsam kontaktierten die Frauen den befreundeten Hausarzt der 47-Jährigen und trafen diesen in seiner Praxis. “Ihr Zustand war völlig katastrophal, sie war in einem absoluten Ausnahmezustand”, berichtete der Mediziner.
Drohungen mit der Russenmafia
Sie habe ihm erzählt, dass sie von dem Maler mit einem Messer bedroht und vergewaltigt worden ist. Anfangs weigerte sie sich allerdings zur Polizei zu gehen, da ihr der mutmaßliche Täter damit gedroht habe, “die Russenmafia zu schicken, die sie tot machen”. Schließlich habe er die Frau aber soweit beruhigen können, dass sie ein Kommissariat aufsuchte und Anzeige erstattete.
Für das Video mit der kontradiktorischen Einvernahme der Frau wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Die Verhandlung wird am frühen Nachmittag fortgesetzt.
(apa/red)