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Verfahren gegen Hamilton eingeleitet

Der Internationale Automobilverband FIA hat am Freitag ein offizielles Verfahren gegen WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton wegen eines Brems-Manövers beim Großen Preis von Japan eingeleitet. Video ansehen 

Der Formel-1-Pilot des McLaren-Mercedes-Teams muss sich bei einer Anhörung am (heutigen) frühen Freitagabend (Ortszeit) vor einem dreiköpfigen Gremium verantworten. Es geht um einen möglichen Verstoß gegen Artikel 40.10 des Regelwerks.

Ein im Internet aufgetauchtes Fan-Video hatte die FIA auf den Plan gerufen. Es zeigt, wie Hamilton am vergangenen Sonntag in Fuji hinter dem Safety Car deutlich sein Tempo verlangsamt und vor einer Linkskurve nach rechts ausschert. Die hinter ihm fahrende Mark Webber und Sebastian Vettel kollidieren. Sowohl der australische Red-Bull-Pilot als auch der deutsche Toro-Rosso-Fahrer aus Heppenheim wurden ebenfalls zu der Anhörung geladen.


Lewis Hamiltons vorzeitiger Gewinn des Formel-1-Titels beim Grand Prix in Shanghai am Sonntag ist in Gefahr. Ein YouTube-Video unterstützt eine Untersuchung gegen den Briten. Lewis Hamilton kann am Sonntag beim Grand Prix von China in Shanghai (8:L00 MESZ) mit 22 Jahren und 9 Monaten vorzeitig zum jüngsten Formel-1-Weltmeister der Geschichte werden. Dazu reicht dem Engländer, im 16. von 17 Saisonrennen vor seinem McLaren-Teamkollegen Fernando Alonso (+12 Punkte) sowie vor Kimi Räikkönen (Ferrari/+17) ins Ziel zu kommen. Wenige Tage vor dem Rennen gab es für den dunkelhäutigen Shooting-Star viel Lob, aber auch heftige Kritik. Zudem droht jetzt auch Hamilton eine Rückversetzung in der Startaufstellung.

Auslösend dafür war die Kritik von Mark Webber bezüglich eines Manövers von Hamilton beim chaotischen Regen-Rennen in Fuji, das dem späteren Sieger eine Vorladung bei der Rennleitung eingebracht hatte. War Hamilton damals ungeschoren davon gekommen, hat die Motorsportbehörde FIA laut der website autosport.com vier Tage vor dem möglicherweise WM-entscheidenden Rennen wegen “neuer Fakten” doch eine – wenn auch inoffizielle – Untersuchung eingeleitet. Damit droht Hamilton am Sonntag eine Rückversetzung in der Startaufstellung um zehn Plätze.

Hamilton hatte in Japan während der zweiten Safety-Car-Phase als Führender unvermutet abgebremst und war nach rechts gezogen. Dieses Manöver hatte letztlich dazu geführt, dass Sebastian Vettel (Toro Rosso) in den zweitplatzierten Red Bull von Webber gekracht war. Vettel war danach sofort mit der Plus-10-Strafe für China belegt worden.

Das Manöver war nicht im TV zu sehen gewesen, ein privat von der Tribüne gefilmtes Video soll auf dem Internet-Portal Youtube aber deutlich zeigen, dass WM-Leader Hamilton sein Tempo dramatisch verringert und so Webber ebenfalls zum heftigen bremsen gezwungen haben soll. Das Video wurde von Toro Rosso eingereicht und soll in erster Linie Vettel von Schuld frei sprechen.

Kurz nach Bekanntwerden der Existenz des Videos ließ das Formula-One-Management den Film mit dem Hinweis auf Urheberrechte sperren. Das änderte aber nichts an der Kritik an Hamilton. Der Australier Mark Webber ließ sich sogar zu dem Satz hinreißen, Hamilton habe hinter dem Safety-Car einen “Scheiß-Job” gemacht: “Niemand gibt mir diese Chance jemals zurück”, ärgerte sich Webber. “So wie Lewis nach rechts gefahren ist, musste ich annehmen, er fährt an die Box”, bestätigte Vettel, gab aber auch zu: “Man hat im Regen absolut nichts gesehen, ich habe mir in die Hosen geschissen.”

Ungeachtet dessen kam Lob für Hamilton vor allem aus der Ecke des dreifachen Weltmeisters Niki Lauda. “Hamilton ist sensationell, so eine Leistung im ersten Jahr hat noch keiner zusammengebracht”, sagte der Österreicher der “Bild-Zeitung”. Nicht einmal der siebenfache Weltmeister Michael Schumacher oder der fünffache Champion Juan Manuel Fangio hätten derartiges geleistet.

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