Der Vorfall soll sich laut VgT folgendermaßen zugetragen haben: Die Polizei wurde gerufen, weil eine Frau A4-große Aufkleber gegen die Gatterjagd an Straßenlaternen geklebt habe. Die Polizei nahm die Frau zusammen mit einer anderen, die keine Pickerl bei sich hatte, auf die Wache am Rudolfskai mit. Die Polizei soll sie dort über sechs Stunden festgehalten haben. Eine der Frauen sei schwer unter Druck gesetzt worden. Ihr wurde mit zwei Jahren Haft und einer Vorstrafe gedroht, sollte sie keine Aussage machen.
VgT: “Polizei setzt Frau unter Druck”
Die Beschuldigte soll daraufhin zusammengebrochen sein und bestätigte alles, was der Vernehmungsbeamte ihr suggeriert habe. Darunter die Behauptung, sie habe etwa 100 Pickerl verklebt und sei vom VgT-Obmann zu dieser Tat angestiftet worden. Den ihr in den Mund gelegten Aussagen entsprechend, müsste es im VgT eine kriminelle Vereinigung nach §278 geben, so der VgT in einer Aussendung.
Beschuldigte widerruft Aussagen
Als die Frau wieder frei kam, schrieb sie laut VgT aus freien Stücken eine eidesstattliche Erklärung, in der sie sämtliche Angaben, die sie unter Druck getätigt hatte, widerrief. Ihr sei ein Rechtsbeistand vorenthalten worden. Sie habe lediglich die Aussagen, die ihr von den Vernehmungsbeamten unter Androhung einer Haftstrafe aufgedrängt worden waren, aus Angst bestätigt.
Pickerl an Straßenlaterne: Ermittlungen der Polizei laufen
Die Polizei bestätigte, dass es in der Nacht auf Mittwoch gegen 1 Uhr zu einem Vorfall kam: Es lag laut Polizeisprecherin Valerie Hillebrand der Verdacht auf schwere Sachbeschädigung vor. “Mehre Verdächtige sind ausgeforscht worden, derzeit wird der Fall von der Staatsanwaltschaft geprüft. Die Ermittlungen laufen”, so die Polizeisprecherin gegenüber SALZBURG24. Zu den Anschuldigungen seitens des VgT am Verhör der Polizei gab die Sprecherin keinen Kommentar ab.
VgT-Obmann Martin Balluch dazu: „Es ist unfassbar, wie uns die Polizei ständig zu kriminalisieren versucht. Es geht hier um Pickerl mit einer Tierschutzbotschaft, die offenbar an Straßenlampen befestigt wurden.“ Es sei schlimm, dass man die Ängstlichkeit und Übermüdung einer Frau nutzt, um sie unter Druck zu setzen und ihr unter Verwehrung eines Rechtsbeistands zu suggerieren, im VGT gäbe es eine kriminelle Vereinigung unter meiner Führung. „Diese Vorwürfe sind falsch, wie die Frau selbst unmittelbar nach ihrer Freilassung eidesstattlich erklärt hat.“
(SALZBURG24)