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VCÖ: Betriebliches Mobilitätsmanagement soll Berufsverkehr auf Öffis und Fahrrad verlagern

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) will, dass durch betriebliches Mobilitätsmanagement, vermehrt auf Fahrrad und Öffis umgestiegen wird, um Berufswege zu bewältigen.
Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) will, dass durch betriebliches Mobilitätsmanagement, vermehrt auf Fahrrad und Öffis umgestiegen wird, um Berufswege zu bewältigen. ©APA (Sujet)
Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) will, dass der Berufsverkehr und Dienstweg mittels Mobilitätsmanagement der Unternehmen vermehrt via Öffis oder Fahrrad erfolgt. Das würde zu weniger Staus und einer besseren Luftqualität führen. "An Werktagen ist die Hälfte der Autofahrten ein Arbeits- oder Dienstweg", so VCÖ-Experte Michael Schwendinger in einem Statement am Mittwoch.

Nach dem Ende des Covid-19-Lockdowns habe der Autoverkehr in Österreich wieder stark zugenommen, die gewohnten Staus sind Folge. Diese könnten Unternehmen durch betriebliches Mobilitätsmanagement reduzieren - der VCÖ fordert, dass diese zumindest für Unternehmen ab 50 Beschäftigten zum Standard wird.

Auswirkungen der Corona-Pandemie

Zwar haben durch die Covid-19-Pandemie Home-Office und Videokonferenzen zugenommen, gleichzeitig gibt es aber eine Verlagerung vom Öffentlichen Verkehr auf den Pkw. "Für die Verkehrssituation und die Luftqualität in den Ballungsräumen ist es wichtig, dass der Anteil des Öffentlichen Verkehrs wieder rasch steigt", stellte VCÖ-Experte Schwendinger fest. Wer mit Öffis fährt, komme staufrei zur Arbeit, hat derzeit sicher einen Sitzplatz und ist durch die Mund-Nasen-Schutz-Pflicht geschützt, sah der VCÖ nur Vorteile.

Die Liste an Unternehmen, die betriebliches Mobilitätsmanagement erfolgreich umsetzen, ist lange, wie etwa der steirische Industriebetrieb Anton Paar, der Frächter Berger-Logistik in Wörgl, Haberkorn-Ulmer in Vorarlberg, das LKH Salzburg, die Firma Skidata in Grödig, in Kärnten die Firma Mahle oder Boehriger Ingelheim in Wien-Hetzendorf.

Gründe für betriebliches Mobilitätsmanagement

Der Mobilitätsmanagement-Experte Martin Reis vom Energieinstitut Vorarlberg betont: "Die Menschen brauchen gute Gründe, um ihr Mobilitätsverhalten zu ändern. Und die Unternehmen brauchen gute Gründe betriebliches Mobilitätsmanagement umzusetzen." Der betriebliche Nutzen ist vorhanden, unter anderem durch Einsparungen von Parkplatzflächen sowie durch gesündere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

"Green Way" heißt das betriebliche Mobilitätsmanagement von Infineon Austria in Villach. Basierend auf einer im Jahr 2016 durchgeführten Umfrage und Wohnstandortanalyse werden seither Maßnahmen ergriffen, damit die Beschäftigten vermehrt mit Fahrrad beziehungsweise Elektrofahrrad, mit dem Öffentlichen Verkehr oder in Fahrgemeinschaften zur Arbeit kommen. Die Erfahrung vom Infineon Projektleiter Matthias Felsberger: "Das Mobilitätsverhalten wird meist wechselwirkend anhand der Faktoren Komfort, Zeit und Kosten entschieden. Hier muss angesetzt werden." Bei gutem Wetter kommen am Standort Villach bereits rund 800 Beschäftigte mit dem Fahrrad zur Arbeit,

Dass Österreich mehr betriebliches Mobilitätsmanagement braucht, war auch ein zentrales Ergebnis der VCÖ-Fachleutekonferenz, bei der am Dienstag 70 Expertinnen und Experten online über Maßnahmen für ein klimaverträgliches Mobilitätsverhalten am Arbeitsweg diskutierten.

(APA/Red.)

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