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USA und Türkei fürchten Horror eines Bürgerkriegs

USA und Türkei wollen syrischen Bürgerkrieg verhindern.
USA und Türkei wollen syrischen Bürgerkrieg verhindern. ©EPA
Die diplomatischen Bemühungen um ein Ende der Gewalt in Syrien sind festgefahren. Den nun drohenden Horror eines langen Bürgerkriegs, der in dem arabischen Land die Gräben zwischen den Volksgruppen aufreißen würde, wollen die USA mit der Türkei und anderen Partnern abwenden.
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“Pragmatischer, praktischer und mehr auf den Punkt” soll das Vorgehen sein, sagte der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu am Wochenende in Istanbul bei einem Treffen mit seiner Amtskollegin Hillary Clinton.

Westen will Sturz des Assad-Regimes

Die westlichen Verbündeten wollen den Sturz des Regimes beschleunigen. Offiziell geben die USA den Aufständischen nur Kommunikationsgerät, Hilfsgüter und Geld. “Wir koordinieren unsere Hilfe auch mit anderen, die unterschiedliche Arten der Unterstützung bereitstellen”, sagte Clinton.

Fotos schwer zerstörter Kampfpanzer des syrischen Regimes sprechen Bände über die Hilfe, die die Rebellen inzwischen bekommen. Nach unterschiedlichen Berichten haben Aufständische moderne Panzerabwehrwaffen erhalten. Syrische Kämpfer sollen zudem in einem Lager nahe der türkischen Stadt Adana im Einsatz dieser Waffen sowie verschlüsselter Kommunikationstechnik ausgebildet werden. Nahe Adana liegt auch der türkischen Luftwaffenstützpunkt Incirlik, über den Waffenlieferungen an die Rebellen abgewickelt werden können.

Die Türkei bestreitet allerdings eigene Waffenlieferungen an die Rebellen oder eine Beteiligung ihrer Offiziere als Berater an den Kämpfen, wie es iranische Medien berichten. Teheran verliert bei einem Sturz von Assad einen wichtigen Verbündeten, nach dessen Ende sich auch die iranische Zusammenarbeit mit der radikalislamischen Hisbollah im Libanon verkomplizieren wurde.

USA und Türkei betreiben Planspiele

Clinton und Davutoglu fürchten eine weitere Eskalation in Syrien und warnen Machthaber Bashar al-Assad davor, alle Register zu ziehen. Bei dem Treffen in Istanbul wurde auch über Extremszenarien und die Reaktion darauf gesprochen. Clinton nannte einen Einsatz chemischer Waffen durch Assads Truppen, was für die Welt eine rote Linie sei. Aber auch ein Massenansturm von Flüchtlingen könne es nötig machen, Flüchtlinge in Syrien mit “bestimmten Maßnahmen” zu schützen, sagte Davutoglu. Zu einer möglichen Flugverbotszone, wie sie im Falle Libyens zum Schutz von Zivilisten durchgesetzt wurde, wollten sich die beiden in Istanbul nicht konkret äußern.

Sie wollen aber die Planungen für eine Zeit nach Assad vorantreiben. Der Opposition soll dann geholfen werden, einen Zusammenbruch der Institutionen mit Chaos, weiterer Gewalt und Angriffen auf die Minderheiten zu verhindern. Es dürfe kein Machtvakuum und keinen Raum für ethnische Konflikte geben, sagte Davutoglu.

(APA)

 

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