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USA: Fingerabdruck-Pflicht für Europäer

US-Justizminister John Ashcroft hat die von Donnerstag an geltende Pflicht auch für EU-Bürger verteidigt, bei der Einreise in die USA ihren Fingerabdruck erfassen zu lassen. Die Idee biometrischer Daten sei nicht neu.

Ein Fingerabdruck sei nicht wesentlich anders als ein Foto, meinte Ashcroft am Donnerstag nach einem Treffen mit den Innen- und Justizministern der 25 EU-Staaten in Scheveningen bei Den Haag. Es gehe darum, Einreisende sicher identifizieren zu können, um die Sicherheit in den USA für Amerikaner und Ausländer gleichermaßen zu verbessern.

Vom heutigen Donnerstag an müssen auch Reisende aus solchen Ländern ihre Fingerabdrücke bei der Einreise in die USA elektronisch erfassen lassen, die wie Österreicher und die meisten anderen EU-Bürger für die USA kein Visum benötigen.

EU-Innenkommissar Antonio Vitorino und Ashcroft betonten, der Reiseverkehr solle unter den strengeren Sicherheitsauflagen nicht leiden. Vitorino begrüßte die Entscheidung des US-Senats aus dem August, die Frist für die Einführung von Pässen mit biometrischen Merkmalen um ein Jahr auf Oktober 2005 zu verschieben. Ursprünglich wollten die USA bereits vom 26. Oktober dieses Jahres an keine Ausländer mehr ohne Visum ins Land lassen, wenn diese keinen biometrischen Pass haben. Mit der Verlängerung bekommt die EU mehr Zeit, neue Pässe mit Speicherchips einzuführen.

Derzeit können Bürger aus weltweit 27 Staaten ohne Visum in die USA einreisen, darunter die alten westeuropäischen EU-Staaten mit Ausnahme Griechenlands. Die Visumfreiheit gilt auch für die Schweiz. Vom 26. Oktober müssen die Pässe aus diesen Ländern maschinenlesbar sein. Ashcroft äußerte sich nicht dazu, wann die Visumfreiheit auch auf die neuen EU-Staaten wie Polen ausgedehnt wird. Diese Länder dringen darauf und fühlen sich zweitklassig behandelt.

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