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US-Sänger Michael Jackson tot

"King of Pop" starb 50-jährig nach Herzstillstand
"King of Pop" starb 50-jährig nach Herzstillstand ©APA (Archiv/epa)
Der US-amerikanische Popstar Michael Jackson ist tot. Der Sänger starb am Donnerstag mit 50 Jahren nach einem Herzstillstand in Los Angeles.
Höhen und Tiefen
Erste Nachricht vom Tod gab es online
"Ich kann nicht aufhören zu heulen"
Weltweite Trauer
Lange Wiederbelebungsversuche
Medikamentenmissbrauch?
Autopsie soll genaue Todesursache klären
Die Ära des King of Pop
Bestürzung bei Freunden und Musikerkollegen
Ex-Manager macht Ärzte für Tod verantwortlich
Sony Music: "Eine wahre Ikone"
Trauer von Sydney bis Rio im Internet
Erklärung vom Bruder im Wortlaut
Presseberichte zum Tod von Jacko
Trauer über den Tod von Jacko
Tod eines Weltstars
Lebensdaten im Überblick
Reaktionen auf den Tod
Das musikalische Werk im Überblick
Michael Jackson ist tot
Trauer um Michael Jackson
Songs stürmen die Hitlisten
Medienreaktionen
In Österreich ungebrochene Beliebtheit
Lugner: "Wollte ihn zum Opernball einladen"
Michael Jackson ist tot: Die Welt trauert
Richie Ulmer zum Tod von Jacko
Comeback-Konzertveranstalter sucht nach Lösung

Weltweite Trauer und Fassungslosigkeit hat der Tod von Michael Jackson ausgelöst. Millionen Menschen trauerten am Freitag um den “King of Pop”, wie ihn seine Fans rund um den Globus voller Verehrung nannten. In weniger als drei Wochen hätte er sein Comeback in London feiern sollen. Radios weltweit spielten heute nur noch seine Hits. Der Sänger, der als größter Popstar aller Zeiten galt, war am Donnerstag in Los Angeles im Alter von nur 50 Jahren unerwartet nach einem Herzstillstand gestorben. “Ich kann nicht aufhören, über diese traurige Nachricht zu weinen”, sagte Madonna.

Jackson war am Donnerstag mit einem Notarztwagen von seinem Luxusanwesen in Los Angeles zu einem nur wenige Minuten entfernten Krankenhaus gebracht worden. Um 14.26 Uhr Ortszeit (23.26 Uhr MESZ) erklärten die Ärzte des UCLA Medical Centers den Mega-Star für tot. “Möge unsere Liebe Dich immer begleiten”, sagte sein Bruder Jermaine Jackson mit leiser Stimme in eine Fernsehkamera. Nach Angaben des Bruders hatte der Sänger vermutlich einen Herzstillstand erlitten. Ein Privatarzt in der Villa habe sofort Wiederbelebungsversuche gemacht – ohne Erfolg. Auch in der Klinik konnten die Ärzte Jackson nicht ins Leben zurückholen. Den Berichten zufolge erwachte er nicht mehr aus einem tiefen Koma. Die genaue Todesursache sollte eine Autopsie klären, deren Ergebnisse in einigen Tagen zu erwarten sind.

Mediziner, Rechtsexperten und Reporter spekulierten über die möglichen Ursachen, die zum Tod des zuletzt gebrechlich wirkenden Stars geführt haben können. Brian Oxman, einer der Anwälte der Jackson-Familie, schloss eine versehentlich eingenommene tödliche Dosis verschreibungspflichtiger Medikamente nicht aus. “Dies war etwas, was ich befürchtete und etwas vor dem ich gewarnt habe”, sagte Oxman dem US-Sender CNN. Der Sänger habe zuletzt Arzneien wegen früherer Verletzungen, darunter ein Rücken- und ein Beinbruch, eingenommen, während er für die geplante Konzertreihe in London probte, die am 13. Juli beginnen sollte.

Die drei Kinder des Popstars – Michael I (12), Paris (11) und Prince Michael II (7) – sollen nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters vorerst bei ihrer Großmutter bleiben, wie Brian Oxman der US- Zeitschrift “People” mitteilte. “Frau Jackson liebt die Kinder und sie wird sich nun um sie kümmern.” Lisa Marie Presley, die Mitte der 1990er Jahre kurz mit dem Sänger verheiratet war, sprach von einem “massiven Verlust”. Sie denke vor allem an Jacksons Kinder, “die ihm alles bedeuteten”. Hollywoodstar Elizabeth Taylor, Jacksons langjährige enge Freundin, war nach Angaben ihres Sprecher “zu sehr am Boden zerstört”, um den Verlust in Worte zu fassen.

Die Nachricht vom Tod des Weltstars verbreitete sich in Sekundenschnelle rund um den Globus. Hunderte Menschen versammelten sich unmittelbar darauf vor der Klinik und Jacksons Wohnhaus. Viele weinten und nahmen sich gegenseitig in die Arme. Immer wieder riefen sie in Sprechchören “Michael, Michael!” Einige versuchten, die Türen des Krankenhauses zu stürmen. In zahlreichen US-Städten hielten Fans spontan Mahnwachen ab und zollten ihrem Idol mit Songs und dem legendären “Moonwalk” Tribut. Im Internet löste die Todesnachricht eine wahre Lawine von Beileidsbekundungen aus, bei Online-Musikhändlern stürmten seine Songs die Hitlisten.

Vor dem geschichtsträchtigen Apollo-Theater in New York, in dem der junge Jackson einst seine Karriere startete, feierten unzählige, meist schwarze, Verehrer ihr Vorbild die ganze Nacht hindurch mit einer riesigen Tanzparty. “In Erinnerung an Michael Jackson, eine wahre Apollo-Legende”, leuchtete als Schriftzug auf dem Gebäude auf. Der einst schwarze Musiker, ein begnadeter Sänger und Tänzer von Kindesbeinen an, hat schätzungsweise 750 Millionen Platten verkauft und wurde mit 13 Grammys geehrt, der höchsten Auszeichnung, die die Musikbranche zu vergeben hat.

Michael Jackson hatte ein Leben wie auf der Achterbahn. Als siebtes von neun Kindern 1958 im Schwarzen-Ghetto von Gary (US-Bundesstaat Indiana) geboren, stand das begnadete Showtalent schon mit fünf auf der Bühne. Doch “Little Michael” im Afro-Look klagte später in TV-Interviews über seine “verlorene Kindheit”. Nach einem beispiellosen Aufstieg vom Kinderidol zum Megastar, im Zuge derer seine Haut immer weißer wurde, kam der absolute Tiefpunkt mit Vorwürfen wegen angeblichen Kindesmissbrauchs. 1993 behauptete ein 13-jähriger Junge, in Jacksons Schlafzimmer Opfer sexueller Annäherungen geworden zu sein. Der Star bestritt das konsequent, einigte sich aber schließlich mit der Familie des Jungen auf eine Abfindung in Millionenhöhe. Ähnliche Beschuldigungen eines Teenagers führten 2005 zu einem “Jahrhundertprozess”, der mit einem Freispruch endete.

Seine Super-Hits wie “Thriller”, “Billie Jean”, “Bad” oder “Dangerous” stürmten über Jahre hinweg weltweit die Hitparaden, wie auch in der heutigen “orf.music.night spezial – Michael Jackson” (ab 22.40 Uhr auf ORF 1) zu sehen sein wird. Doch später sorgten eher bizarre Auftritte, abgesagte Konzerte und persönliche Eskapaden für Schlagzeilen. Für den Juli hatte hatte der Sänger eine mit Spannung erwartete Comeback-Tour in London angekündigt. Wie in düsterer Vorahnung sagte er dazu im März: “Das werden meine letzten Shows sein. Das wird es sein. Wenn ich sage, das ist es, dann meine ich wirklich, das ist es.”

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